Potenziale der Digitalisierung: Wie 5G zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann

Foto: CC0 1.0, Pixabay User mohamed_hassan und 13724641 | bearbeitet
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Veröffentlicht am 15.10.2021

Vor einem Jahr startete Telefónica Deutschland sein eigenes 5G-Netz, das seitdem kontinuierlich ausgebaut wird. Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Digitalisierung, sondern erweitern auch die Möglichkeiten, die Gesellschaft nachhaltiger zu machen.

Der neue Mobilfunkstandard der fünften Generation (5G) gilt aufgrund hoher Geschwindigkeiten und kurzer Latenzzeiten als wichtiger Impulsgeber für die weitere Digitalisierung. Die Etablierung von 5G-Netzen gewährt aber auch darüber hinaus einige Vorteile, die zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz beitragen können.

Höhere Energieeffizienz

5G als Mobilfunkstandard bietet nicht nur hohe Datenübertragungsraten, sondern ist auch wesentlich energieeffizienter als seine Vorgänger. Eine Untersuchung der Universität Zürich und der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) kam im November 2020 zu dem Ergebnis, dass „das 5G-Netz im Jahr 2030 pro transportierter Einheit Daten rund 85 Prozent weniger Emissionen als das heutige Mobilfunknetz verursachen“ wird. Indirekte Einsparungen durch neue Nutzungsmöglichkeiten wie intelligente Stromnetze kommen noch zusätzlich hinzu.

Mithilfe von 5G kann es Mobilfunkbetreibern und Telekommunikationsunternehmen also gelingen, den Stromverbrauch und damit CO2-Emissionen zu reduzieren, auch wenn die Mengen an übertragenen Daten stark ansteigen werden. Bei inzwischen mehr als 100 weltweit gestarteten 5G-Netzen kommt so eine enorme Energieeinsparung zusammen.

Effizientere Produktion

5G-Netze können zudem dazu beitragen, die Produktionslinien von Unternehmen besser und effizienter zu gestalten. Speziell bei Anwendungen aus dem Bereich der Industrie 4.0 kann die 5G-Technik durch ihre Datenübertragung in Echtzeit für eine schnellere Logistik sorgen – und so den Energieverbrauch im Produktionsprozess ebenfalls verringern.

Als Anwendungsgebiete kommen hierfür insbesondere die Robotik, autonome Transportsysteme oder die intelligente Vernetzung von Produktionsanlagen infrage. Aber auch in der Landwirtschaft könnte 5G durch die echtzeitfähige Vernetzung einen effizienteren Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Energie ermöglichen. Und es gibt noch einige weitere Branchen, in denen 5G-Netze als neues Rückgrat der Digitalisierung innovativ wirken können.

Wie groß das Potenzial für verbesserte Produktionslinien in der gesamten Wirtschaft ist, verdeutlicht eine Erhebung von Bitkom, laut der im Jahr 2020 bereits jeder sechste deutsche Betrieb mit mehr als 100 Mitarbeitenden spezielle Anwendungen aus dem Bereich der Industrie 4.0 nutzt.

„5G ist eine disruptive Technologie. Sie wird den dynamischen Aufbau und Betrieb von Kommunikationsnetzen und die sichere Vernetzung von Dingen und Menschen stark vereinfachen und in alle möglichen Branchen einziehen.“ Prof. Dr. Thomas Magedanz vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme

Das Beispiel der „Factory 56“

Wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftskraft konkret Hand in Hand gehen können, zeigt das Beispiel der Mercedes-Benz Car 56 Factory in Sindelfingen. Hier fungiert 5G als Enabler einer voll vernetzten und flexiblen Produktionsstätte. Dabei erhöht das von Telefónica Deutschland errichtete 5G-Campusnetz die Effizienz und Genauigkeit im Produktionsprozess der Fabrik. Sämtliche Prozesse werden durch das eigene Netz optimiert, noch robuster und können bei Bedarf kurzfristig an aktuelle Anforderungen angepasst werden. Hinzu kommen eine Vielzahl von Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs und die Versorgung mit CO₂-neutralem Strom. Die Effekte dieser nachhaltigen Produktionsstätte werden sich zukünftig noch verstärken, da die Factory 56 „die Blaupause für alle künftigen Fahrzeugmontagen von Mercedes-Benz rund um den Globus“ sein wird.

Klimaschutz und Digitalisierung

Auf diese Weise können 5G-Netze dabei mithelfen, dass die Digitalisierung zu einem entscheidenden Hebel für den Klimaschutz wird. Denn wie die aktualisierte Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ von Bitkom und Accenture deutlich macht, können digitale Technologien eine zentrale Rolle bei der Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase spielen. Und zwar besonders in den Bereichen, wo der Einsatz von 5G zu mehr Effizienz führen kann: in der Fertigung, in der Mobilität und bei der Energieversorgung.

Mehr Informationen:

Klimaschutz: Digitalisierung kann ein wesentlicher Treiber sein
Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung: Welche Rolle spielt die Digitalisierung?
Telefónica Deutschland-Chef Markus Haas bei der Konferenz „ZEIT für Klima“:„5G ist ein Schlüsselelement für die nachhaltige Digitalisierung“

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