Nachhaltigkeit: Digitalisierung kann wesentlicher Treiber für Klimaschutz sein

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Veröffentlicht am 25.03.2021

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Nur durch die Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie hat Deutschland sein Klimaziel für 2020 erreicht. Die Emissionen werden aber wieder ansteigen und das CO2-Minderungsziel für 2030 zu erfüllen, wird nicht einfach. Eine ambitionierte Digitalisierung kann jedoch einen wichtigen Beitrag leisten, die Treibhausgasemissionen zu senken, wie eine Studie von Accenture im Auftrag des Bitkom zeigt.

Am Samstag ist wieder Earth Hour und Menschen rund um die Welt werden das Licht ausschalten, um ein Zeichen für den globalen Klimaschutz zu setzen. Es bedarf aber entschlossenen Handelns, damit wir in Deutschland und darüber hinaus unsere Klimaziele erfüllen. Wie das Umweltbundesamt Mitte März mitteilte, hat Deutschland sein nationales Klimaziel für 2020 erreicht – allerdings nur aufgrund der Effekte der Corona-Pandemie. 2020 wurden 70 Millionen Tonnen Treibhausgas weniger ausgestoßen als 2019, ein Drittel davon ist jedoch auf einen geringeren Stromverbrauch und weniger Verkehr durch die Lockdowns zurückzuführen.

Insgesamt wurden in Deutschland vergangenes Jahr 739 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert. Für 2030 gibt das Bundes-Klimaschutzgesetz eine jährliche Emissionsmenge von 543 Millionen Tonnen als Ziel aus – bis jetzt. Derzeit beraten Vertreter des Rats der EU und des Europäischen Parlaments über die Details der Anhebung des EU-Klimaziels für 2030 und es steht schon jetzt fest, dass das deutsche Klimaziel und die Klimapolitik ambitionierter werden müssen, um dem zu entsprechen. Wichtige Bausteine dabei werden ein schnellerer Ausbau der erneuerbaren Energien und Fortschritte bei der Energieeffizienz sein. Ein weiterer wichtiger Hebel und eng mit den ersten beiden verknüpft, ist die Digitalisierung.

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Der Klimaeffekt der Digitalisierung

Bis 2030 könnten digitale Technologien helfen, jährlich 86 bis 129 Millionen Tonnen Treibhausgas einzusparen, hat das Beratungsunternehmen Accenture im Auftrag des Digitalverbands Bitkom errechnet. Und dabei sind die Emissionen, die durch die Herstellung und den Betrieb von digitalen Endgeräten und Infrastrukturen entstehen, schon abgezogen. Wieviel von diesem Einsparpotenzial gehoben werden kann, hänge davon ab, ob das Tempo der Digitalisierung in den Bereichen industrielle Fertigung, Mobilität, Energie, Gebäude, Arbeit & Business, Landwirtschaft sowie Gesundheit lediglich gehalten oder gesteigert werden könne. Entsprechend betont Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder: “Wir brauchen eine konsequent klimaorientierte Digitalstrategie“.

Den Treibhausgasausstoß der digitalen Technologien taxiert Accenture für das Zieljahr 2030 auf 16 bis 22 Millionen Tonnen – je nachdem ob die Digitalisierung zügig vorangetrieben wird oder weiterhin in einem eher moderaten Tempo vonstattengeht. Dem gegenüber stehen jedoch erhebliche Einsparungen an Treibhausgasemissionen in den oben aufgeführten Verbrauchssektoren – insbesondere in der industriellen Fertigung, in der Energiewirtschaft und im Verkehrsbereich.

Diese Technologien helfen Emissionen zu senken

In der industriellen Fertigung schlummert ein Einsparpotenzial von 35 bis 61 Millionen Tonnen CO2 im Jahr, weist die Studie für den Bitkom aus. Dieses könne vor allem durch eine weitere Automatisierung der Produktion und den Einsatz “digitaler Zwillinge” gehoben werden. Diese virtuellen Abbilder von Produktions- und Betriebszyklen ermöglichen es, Verfahren zunächst am digitalen statt am realen Objekt zu testen, wodurch Material, Energie und Ressourcen gespart werden können. Im Energiesektor könnten den Expert:innen von Accenture zufolge wiederum Smart Grids und eine effiziente Produktion erneuerbarer Energien dazu beitragen, 19 bis 23 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Intelligente Netze helfen, Stromerzeugung und -verbrauch präzise aufeinander abzustimmen, wodurch ein höherer Anteil erneuerbarer Energien ins Energiesystem integriert werde kann.

Im Verkehr wird das CO2-Einsparpotenzial auf 17 bis 28 Millionen Tonnen pro Jahr beziffert. Zentrale Hebel seien eine intelligente Verkehrssteuerung und eine smarte Logistik, die Leerfahrten vermeidet und Frachtrouten optimiert. Auch das vernetzte und intelligente Zuhause habe einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die intelligente Steuerung von Heizung, Lüftung oder Klimatisierung je nach Wetterverhältnissen könne nochmal 16 bis 19 Millionen Tonnen CO2-Ersparnis einbringen. Ein weiterer Einflussfaktor für den Treibhausgasausstoß ist, wie und wo wir arbeiten. Die Arbeit im Homeoffice und der damit verbundene Verzicht auf das Pendeln führt wie der Ersatz von Dienstreisen durch Videokonferenzen direkt zu weniger CO2-Emissionen. 2019 arbeiteten 12 Prozent der Berufstätigen in Deutschland im Schnitt zwei Tage pro Woche im Homeoffice. Angenommen dieser Wert würde bis 2030 auf 48 bis 55 Prozent steigen, könnten 10 bis 12 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden, schreiben die Autor:innen von Accenture. Dabei spiele auch eine Rolle, dass weniger Büroflächen vorgehalten werden müssten.

Darüber hinaus könnten kleine Mengen CO2 durch die Digitalisierung der Landwirtschaft und des Gesundheitswesens eingespart werden. In der Landwirtschaft taxieren die Expert:innen die potenzielle Ersparnis auf 4 bis 7 Millionen Tonnen, für den Gesundheitssektor auf 0,3 bis 0,4 Millionen.

Klimaneutral bis 2025

Telefónica Deutschland stellt mit seiner Telekommunikationsinfrastruktur und vor allem mit dem neuen 5G-Netz die Grundlage für Digitalisierung und Klimaschutz in all den oben aufgezählten Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft bereit. Gleichzeitig arbeiten wir daran, unseren eigenen CO2-Austoß stetig zu verringern. . Die Ziele hierzu, sind auch Teil unseres Responsible Business Plans, das zentrale Steuerungstool für die gesamten Nachhaltigkeitsaktivitäten von Telefónica. Darin enthalten sind unter anderem 27 Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz, mit denen wir bis spätestens 2025 klimaneutral werden wollen. “Mit dem Responsible Business Plan 2025 wollen wir unsere Vorreiterrolle in der Telekommunikationsbranche ausbauen. Wir sind weiter auf bestem Weg zum grünsten Netz Deutschlands“, betont Valentina Daiber, Vorständin Recht und Corporate Affairs von Telefónica Deutschland.

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Telefónica Responsible Business Plan 2025

Zwischen 2015 und 2020 konnte Telefónica Deutschland seinen CO2-Ausstoß bereits um 39 Prozent senken. Dazu beigetragen hat unser Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien im Jahr 2016 und die stetige Modernisierung unseres Netzes – wodurch der Stromverbrauch pro Byte um 71 Prozent sank. Um bis 2025 klimaneutral zu werden, wollen wir den Stromverbrauch pro Byte bis 2025 weiter senken – um mindestens 82 Prozent im Vergleich zu 2015. Dafür ist die Einführung von 5G, der Ausbau unseres 4G-Netzes sowie die Abschaltung der 3G-Technologie essenziell. Denn 5G verbraucht bis zu 90 Prozent weniger Strom pro Byte als die Vorgängertechnologien. Darüber plant Telefónica Deutschland selbst in die Produktion von grünem Strom einzusteigen und langfristige Abnahmeverträge für grünen Strom mit Energieerzeugern abzuschließen.

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