Workshop für Schülerinnen und Schüler: WAKE UP JETZT! Gemeinsam gegen Cybermobbing

Foto: Falco Peters
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Veröffentlicht am 27.05.2021

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Dass gemobbt wird, ist leider nichts Neues. Es passiert zu häufig und überall, nicht nur am Arbeitsplatz oder in der Schule. In einer vernetzten Welt stellt besonders Cybermobbing eine große und wachsende Gefahr dar, gerade für Kinder und Jugendliche. Um einen geeigneten Umgang damit zu finden, es als solches zu erkennen und Strategien dagegen zu entwickeln, darum ging es beim Schüler:innen Workshop „WAKE UP!“.

In seiner eigenen Schulzeit, so „MrWissen2go“ Mirko Drotschmann, der den Schüler:innen-Workshop „WAKE UP!“ am 26. Mai moderierte, habe auch er selbst mal gemobbt. Eine Sache, die er zutiefst bereut, aus der er aber auch viel gelernt hat. Der große Unterschied zu heute, erklärt er, ist, dass Mobbing nicht mehr ortsgebunden stattfindet und Betroffene dem deshalb noch viel schwieriger entfliehen können.

Cybermobbing lauert überall

Was vor Instagram und Co. noch am Ort des Geschehens selbst blieb, ist als Form des Cybermobbings durch Soziale Medien und Smartphones heute omnipräsent. Bilder werden ohne Zustimmung der sich darauf befindenden Person geteilt, Handlungen oder Aussehen von Personen kommentiert und sich über (Mit)Menschen lustig gemacht. Klicksafe, eine Initiative der Europäischen Union, definiert Cybermobbing als „das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe von Internet- und Mobiltelefondiensten über einen längeren Zeitraum hinweg“.

Aber es gibt auch Lösungen

„WAKE UP!“, hieß es deshalb im Schüler:innen Workshop, den Telefónica Deutschland zum Start der neuen Online-Beratungsplattform für Kinder und Jugendliche des Cybermobbing-Hilfe e.V. anbot – die bundesweit erste Beratungsstelle für Hilfegesuche bei Cybermobbing. Lukas Pohland, Gründer und erster Vorsitzender des Vereins, half ebenso am Workshop mit wie Lidia de Reese von Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter e.V. (FSM), der neben O2 am Projekt der Online-Beratungsstelle beteiligt ist.

„Da ist der Bedarf erkennbar, dass sich die Betroffenen digital, online smart Hilfe suchen wollen und nicht unbedingt anrufen möchten“, erklärt Lukas Pohland eine der Motivationen zur Schaffung der Plattform, die Hilfe auch anonym anbietet. Warum derartige Initiativen dringend gebraucht werden, betonte Dorothee Bär, Beauftrage der Bundesregierung für Digitalisierung und Bundestag in einem Grußwort an die am Workshop teilnehmenden Schüler*innen.

Lukas Pohland (Gründer und 1. Vorsitzender des Vereins Cybermobbing-Hilfe e.V.) | Foto: Falco Peters

Zum Schutz der Jüngsten

„Weil es eben eine Aufgabe unserer ganzen Gesellschaft ist, dafür zu sorgen, dass die Rechte und Interessen der jüngsten auch gewahrt bleiben“, so die Staatssekretärin. Nicht nur als Politikerin, sondern auch als Mutter von drei Kindern freue sie sich deshalb besonders, dass es solche Projekte und Angebote gibt. Um bereits dem Entstehen von Cybermobbing entgegenzuwirken, brauche es „ganz spezielle Angebote wie die WAKE UP Jetzt-Workshops, um den Jugendlichen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln und bei ihnen auch ein Bewusstsein für Mobbing im Netz zu schaffen.“

Die Pandemie verschärft das Problem

Allein seit 2017 ist die Zahl der davon betroffenen Kinder und Jugendlichen um mehr als ein Drittel gestiegen, wie die Studie „Cyberlife III – Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern“ der Techniker Krankenkasse zeigt. Demnach besonders davon betroffen sind Schüler*innen zwischen 13 und 17 Jahren, bei denen jede*r Vierte angab, bereits Opfer von Cybermobbing geworden zu sein. Die Corona-Pandemie habe diesen Trend sogar noch verstärkt, da Kinder und Jugendliche nun noch mehr im Internet unterwegs seien, so die Studie. „Die allermeisten Jugendlichen sagen, sie würden gerne etwas tun, aber es würde ihnen leichter fallen, wenn sie das irgendwie gemeinsam machen könnten und Hilfe bekommen“, erklärte die Medienpädagogin Lidia de Reese von FSM.

Digitale Formate gegen digitales Mobbing

Am Workshop selbst nahmen rund 250 Schüler*innen aus acht Klassen der Stufen 6-8 aus Berlin, Dortmund und Potsdam teil. Cybermobbing gemeinsam erarbeiten, zu sensibilisieren, Techniken dagegen kennenzulernen und die eigene Medienkompetenz zu stärken, darum sollte es gehen.

Zu Beginn wurden die Schüler*innen in Live-Umfragen von den Schauspieler*innen Amelie May und Maximilian Braun, die in der WAKE UP! Webserie Mina und Tom darstellen, zu ihren Kenntnissen rund um Cybermobbing befragt. Anschließend ging es in den Klassen mit Fallbeispielen weiter, die gemeinsam mit dem FSM und der Agentur für Bildungskommunikation YAEZ als digitale Lernformate, sogenannte eduStories konzipiert wurden. Anhand verschiedener Beispiele kann dabei geübt werden, wie man sich in den jeweiligen Fällen am besten zu verhalten hat. In der Webserie, die ebenfalls mit dem FSM entworfen wurde und in der Lukas Pohland als Experte erklärend mitwirkt, geht es in sechs Folgen um Tipps und Tricks, was bei Cybermobbing zu tun ist, ob man nun selbst davon betroffen ist oder Betroffene unterstützen möchte.

Maximilian Braun (Schauspieler in der WAKE UP! Webserie), Amelie May (Schauspilerin in der WAKE UP! Webserie) | Foto: Falco Peters

Der Verantwortung gerecht werden und Digitalisierung gemeinsam gestalten

Ausrufezeichen zu setzen, aufzurufen „WAKE UP Jetzt“: „Für Respekt im Netz, für ein gutes Miteinander im Netz“, wie es Claudia von Bothmer, Head of Corporate Responsibility Telefónica Deutschland, forderte, die den Schüler*innen remote zugeschaltet war. „Es ist uns wichtig, dass Menschen, dass vor allem junge Menschen Lust haben, an der Digitalisierung teilzunehmen, sie mitzugestalten, dass sie sich nicht ausschließen lassen“, erklärt sie auch hinsichtlich der eigenen Verantwortung als Telekommunikationsunternehmen.

Claudia von Bothmer (Head of Corporate Responsibility Telefónica Deutschland) | Foto: Falco Peters

Weitere Impressionen vom Workshop:

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