Jahresrückblick: Die BASECAMP Highlights 2025

Fotos: Henrik Andree
Fotos: Henrik Andree
Veröffentlicht am 15.12.2025

Das Jahr 2025 markierte einen Wendepunkt in der deutschen Digitalpolitik: Die vorgezogene Bundestagswahl und die Gründung des ersten eigenständigen Digitalministeriums waren dabei nur zwei Beispiele, die den Aufbruch in ein neues Digitalzeitalter markieren sollen. Ob dieser auch tatsächlich Gestalt angenommen hat, haben wir im BASECAMP intensiv diskutiert und begleitet: Unsere Highlights aus dem vergangenen Jahr 2025.

Eine neue Bundesregierung, Digitalpolitik als geopolitische Arena und ein rasanter technologischer Fortschritt: Das Jahr 2025 hält genug Material für mehrere Rückblicke bereit. Daher hatten auch wir viel Diskussionsstoff für unsere Formaten – ob on- oder offline. Denn nur im Austausch lassen sich Antworten auf die Frage finden, mit welchen Strategien sich Deutschland für die kommenden digitalpolitischen Herausforderungen vorbereiten kann?

Unsere Gästeliste 2025

Für diesen Dialog brauchen wir natürlich hochkarätige Expertise, Perspektiven und Meinungen aus Politik und Praxis, die wir auch in den letzten 12 Monaten wieder bei uns im BASECAMP begrüßen durften.

Bei unserem Kitchen Talk-Format im Februar war etwa Felix Banaszak (öffnet in neuem Tab), Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, zu Gast. Themen waren die Herausforderungen vor der Bundestagswahl und eine App, die dabei helfen könnte, die Digitalisierung der Verwaltung endlich auf das nächste Level zu heben. Im Juli begrüßte wir an gleicher Stelle Thorsten Frei (öffnet in neuem Tab), mittlerweile Kanzleramtschef und Bundesminister für besondere Aufgaben. Hier stand der Aufbau des neuen Digitalministeriums und wie es den Staat effizienter, moderner und bürgernäher machen könnte, im Mittelpunkt.

In unserer Reihe Nachgefragt! kamen zentrale Stimmen der Digitalpolitik zu Wort: Im Mai sprach Dr. Stefan Groß-Selbeck (öffnet in neuem Tab), Vorsitzender der Gründungskommission Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI), über Innovation und technologische Souveränität.  Insights zu True Digital Crime gab es im Juli aus erster Hand: Holger Münch (öffnet in neuem Tab), Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), berichtete über polizeiliche Strategien gegen Cyberkriminalität. Frei von den manchmal doch beschränkenden Pflichten und Erwartungshaltungen eines Parteivorsitzes sprach die ehemalige Grünen-Chefin Ricarda Lang (öffnet in neuem Tab) im September mit uns über politische Verantwortung, den Umgang mit Scheitern und die Herausforderungen der Oppositionsarbeit. Prof. Dr. Luise Hölscher (öffnet in neuem Tab), Staatssekretärin im neu geschaffenen Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung, gab im Dezember Einblicke in die strategischen Ziele der Bundesregierung für den digitalen Staat.

Fotos: Henrik Andree

Auch beim UdL Digital Talk durften wir uns über hochkarätige Diskutanten und Gesprächspartnerinnen freuen: Im Oktober diskutierten (öffnet in neuem Tab) Alexander Schweitzer, SPD-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, und Lena Weirauch, KI-Unternehmerin, über die Frage wie “Kollege KI” unsere Arbeitsrealität ändert und was die Politik machen kann, um die Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt zu moderieren.

Er sollte nicht der einzige Gast aus Mainz bleiben: In unserer Reihe Länder Digital sprach Dörte Schall (öffnet in neuem Tab) (SPD), Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz und Vorsitzende der Digitalministerinnenkonferenz, über die Digitalisierung in ihrem Bundesland.

Wie diese in Nordrhein-Westfalen läuft, haben wir im Interview mit Mona Neubaur vertieft: Die grüne Wirtschaftsministerin beschreibt darin den (nicht immer einfachen) Weg von “Kohle zu KI (öffnet in neuem Tab)” im bevölkerungsreichsten Bundesland.

Neue Bundesregierung mit alter digitalpolitischer To-Do-Liste

Auch wenn in der Landespolitik viel passiert ist, war das bestimmende Thema im ablaufenden Jahr natürlich die Bundestagswahl und ihre Nachwirkungen. Wir folgten den Entwicklungen im Wahljahr vom Blick auf die Digitalpolitik in den Wahlprogrammen (öffnet in neuem Tab), die Nutzung von Social Media im Wahlkampf (öffnet in neuem Tab) bin hin zur Debatte um die Einführung eines Digitalministeriums (öffnet in neuem Tab).

Diese holten wir kurz vor der Bundestagswahl auch ins BASECAMP. Bei unserem Nachgefragt!-Event (öffnet in neuem Tab) diskutierten wir mit Prof. Dr. Kristina Sinemus (Hessische Ministerin für Digitalisierung), Prof. Dr. Jeanette Hofmann (WZB), Christina Lang (CEO DigitalService GmbH) und Dr. Sebastian Muschter (CEO adelphi) über die Frage: Brauchen wir ein Digitalministerium?

Die neue Bundesregierung beantwortete diese Frage dann eindeutig. Der wohl bedeutendste digitalpolitische Moment des Jahres 2025 war die Gründung des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) unter der Leitung von Dr. Karsten Wildberger. Wir analysierten die Strukturen und Zuständigkeiten (öffnet in neuem Tab) des neuen Ressorts und begleiteten Wildbergers Parlamentspremiere (öffnet in neuem Tab) im Juni, bei der er seine Vision eines „Digitalen Next Germany” vorstellte – mit dem Aufbau eines Deutschland-Stack, einer digitalen Wallet und der umfassenden Modernisierung der Verwaltung. Nach der Wahl durchleuchteten wir außerdem den Koalitionsvertrag (öffnet in neuem Tab) und das neue Merz-Kabinett (öffnet in neuem Tab) auf sein digitalpolitisches Profil. Ob die ambitionierten Pläne der Bundesregierung gelingen, hängt maßgeblich von der Umsetzung und Zusammenarbeit aller Ebenen ab. Hierzu haben wir bei unserem FishBowl-Format (öffnet in neuem Tab) mit den digitalpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der der Bundestagsfraktionen (öffnet in neuem Tab) diskutiert.

Foto: Henrik Andree

Ein weiterer Meilenstein folgte im September: Das Ministerium erhielt seinen eigenen Etat (öffnet in neuem Tab)  – ein entscheidender Schritt für die Handlungsfähigkeit. Die 100-Tage-Bilanz (öffnet in neuem Tab) im Oktober zeigte erste Erfolge, machte aber auch deutlich, welche enormen Herausforderungen beim Aufbau eines komplett neuen Ressorts zu bewältigen sind.

Aber nicht nur das Digitalministerium muss erstmal ins Arbeiten finden: “Ambitioniert, aber ambivalent”, lautet unser Zwischenzeugnis für Schwarz-Rot (öffnet in neuem Tab).

KI, KRITIS und Klima: Die großen digitalpolitischen Fragen

Auch 2025 führte kein Weg an Künstlicher Intelligenz vorbei. Seien es die Konsequenzen des AI Act (öffnet in neuem Tab), das Urheberrecht im Zeitalter der Maschinen (öffnet in neuem Tab) oder die Frage, ob KI Fluch oder Segen für die Nachhaltigkeit (öffnet in neuem Tab) ist: in allen Facetten haben wir die Entwicklung und Regulierung von KI begleitet und diskutiert. Aber nicht nur das: Bei unserem O₂ Community Event (öffnet in neuem Tab) im Mai konnten Besucher und Besucherinnen KI-Technologien hautnah erleben. Sehr praxisnah geht auch KI-Experte Max Mundhenke an das Thema. Im Interview mit ihm (öffnet in neuem Tab) sprachen wir unter anderem über seine Arbeit, in der er zum Beispiel mittels KI-Visualisierungen Bilder unterschiedlicher “Zukunftsdeutschlands” zeichnet – abhängig davon, welches Wahlprogramm umgesetzt werden würde.

Auch wenn Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht gerade die größte Konjunktur erleben, bleiben wir an den Zukunftsfragen einer ökologisch verträglichen Digitalisierung dran. So haben wir beleuchtet, was die neue Koalition jetzt angehen sollte, (öffnet in neuem Tab)um wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit mit europäischen Klimazielen zu vereinen. Auch die Rolle von KI als Klimafaktor haben wir uns genauer angeschaut, denn auch Chatbots haben Fußabdrücke (öffnet in neuem Tab).

Andere Zukunftstechnologien wie Quantencomputing standen bei unserer BASECAMP_Debate im Juni (öffnet in neuem Tab) im Mittelpunkt. Die gesellschaftliche und nicht zuletzt auch persönlich-emotionale Dimension der Digitalisierung beleuchteten Events wie „Gemeinsam einsam?!“ (öffnet in neuem Tab), „Nie allein? Nähe, Trost und Gefühle in Zeiten von KI“ (öffnet in neuem Tab) und unser Artikel zu Einsamkeit durch KI-Chatbots (öffnet in neuem Tab) mit exklusiven Umfrage-Ergebnissen.

Teilnehmer der Veranstaltung „Gemeinsam einsam“ der Initiative „Wake Up!“ | Foto: Henrik Andree

Die digitale Infrastruktur stand ebenfalls im Fokus: Von der Verlängerung der Mobilfunk-Frequenzen (öffnet in neuem Tab) über die Bedeutung des 6-GHz-Bands (öffnet in neuem Tab) bis zum Übergang von Kupfer zu Glasfaser (öffnet in neuem Tab). Auch die Zukunft des Behördenfunks (öffnet in neuem Tab) wurde beleuchtet.

Im Bereich Cybersicherheit berichteten wir über Deutschlands neue Strategie mit dem Dreiklang aus NIS2, KRITIS und dem Cyber Resilience Act (öffnet in neuem Tab), die europäische Dimension der Thematik wurde beim Digital Networks Act (öffnet in neuem Tab) und dem Data Act (öffnet in neuem Tab) deutlich. Digitale Souveränität muss ebenfalls europäisch gedacht werden, das zeigte das europäische Gipfeltreffen (öffnet in neuem Tab) im November in Berlin mit Beteiligung von Digitalminister Wildberger und seiner französischen Amtskollegin Le Hénanff.

Kurz bevor auch das BASECAMP in die Weihnachtsferien geht, haben wir in unserem Generationendialog (öffnet in neuem Tab) darüber diskutiert, wie junge und ältere Generationen KI in emotionalen Situationen erleben. Um auch für etwas düstere Aussichten im nächsten Jahr gewappnet zu sein, setzten wir uns außerdem mit dem Cybersicherheitsexperten Ferdinand Gehringer und der stellvertretenden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Agnieszka Brugger, zusammen, um im Rahmen unserer BASECAMP Trend2Go! (öffnet in neuem Tab), der Frage „Deutschland im Ernstfall – was passiert, wenn wir angegriffen werden?“ nachzugehen.

Mit dem ersten vollen Jahr der neuen Bundesregierung, einigen Landtagswahlen und vielen Entscheidungen auf EU-Ebene, ist schon absehbar, dass auch das kommende Jahr ein digitalpolitisch bewegtes werden wird. Einen ausführlichen Ausblick auf die relevanten Meilensteine wagen wir direkt im Januar hier auf unserem Blog. Um weder das noch kommende Events im BASECAMP zu verpassen, also am besten unseren Newsletter abonnieren (öffnet in neuem Tab).

Nun wünscht das gesamte BASECAMP.digital-Team aber erstmal frohe Festtage und einen guten Rutsch!

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