Bundestagswahl 2017: YouTuber gegen Politikverdrossenheit

Foto: Public Domain Mark 1.0 by Flickr User Many Wonderful Artists. Bildname: social-media. Ausschnitt bearbeitet.
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Veröffentlicht am 18.09.2017
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Am 24. September ist Bundestagswahl (öffnet in neuem Tab). Sechs Tage davor läuft der digitale Wahlkampf der Parteien auf Hochtouren. Weil die Anzahl der Nichtwähler bei den Jüngeren häufig sehr hoch ist, tummeln sich Politiker dort, wo sich junge Menschen häufig aufhalten: auf Facebook, Snapchat, WhatsApp und YouTube. Noch bei keiner anderen Bundestagswahl war der digitale Wahlkampf in Deutschland so ausdifferenziert wie in diesem Jahr. Vor allem die zahlreichen Livestreams von Auftritten in sozialen Netzwerken und das Interview (öffnet in neuem Tab) von Bundeskanzlerin Angela Merkel (öffnet in neuem Tab) und Herausforderer Martin Schulz (öffnet in neuem Tab) mit YouTubern sind in diesem Ausmaß neu.

Wahlkampf auf YouTube

2,5 Millionen Mal wurden die Interviews mit der Amtsinhaberin von der CDU und dem Kanzlerkandidaten von der SPD auf der Video-Plattform YouTube mittlerweile aufgerufen. Hinzu kommen die hunderttausenden Aufrufe der Videoausschnitte, die YouTuber auf ihren eigenen Kanälen nochmal gepostet haben. Zusammengezählt haben MrWissen2go (öffnet in neuem Tab), Ischtar Isik (öffnet in neuem Tab), ItsColeslaw (öffnet in neuem Tab), AlexiBexi, MarcelScorpion (öffnet in neuem Tab) und Nihan (öffnet in neuem Tab) fünf Millionen Abonnenten. Dadurch, dass die YouTuber sich im Vorhinein mit ihrer Community über relevante Themen ausgetauscht haben und unter dem Hashtag #DeineWahl (öffnet in neuem Tab) deren Fragen erhoben haben, agierten sie beim Interview als Überbringer und Verbreiter der Anliegen der jüngeren Generation. Themen des Interviews waren z. B. Feminismus, Integration und Migration, Elektromobilität und Netzpolitik.

Motivation für Erstwähler

Das Potential von Influencern wie Nihan und MrWissen2go haben auch die Bundeszentrale für Politische Bildung (öffnet in neuem Tab)(BpB) sowie der Verein kreuzweise e.V. (öffnet in neuem Tab) aus Freiburg erkannt. Gemeinsam mit sechs YouTubern möchte die BpB in einer zehnteiligen Reihe unter dem Hashtag #erstewahl2017 (öffnet in neuem Tab) junge Erstwählende für die möglichen Folgen des Nicht-Wählens sensibilisieren. Auch der Verein kreuzweise e.V. ruft junge Menschen dazu auf, wählen zu gehen – online über Influencer aus sozialen Netzwerken und Medien wird der Hashtag #xweise geteilt, der die Message transportiert: Informiert euch, geht wählen!

„Da die Inhalte unserer rund 70 Unterstützer*innen nicht auf politische Aufklärung oder News ausgelegt sind, so der Gedanke, erreichen wir auch Leute, die sich bislang nicht eigeninitiativ mit Politik auseinandersetzen“, sagt die Mitgründerin von kreuzweise e.V., Roxana Erath.

Auch die Think-Big-Erstwählerkampagne (öffnet in neuem Tab) der Telefónica Stiftung (öffnet in neuem Tab)und Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (öffnet in neuem Tab) möchte junge Leute dazu bringen, sich am politischen Diskurs zu beteiligen und zu wählen – mittels Videobotschaften in den sozialen Medien.

Für politische Unterhaltung ist auf YouTube dann auch nach der Wahl gesorgt. Am Abend des 24. Septembers wird die Show „funk Wahlgemeinschaft“ (öffnet in neuem Tab) gegen 18 Uhr live auf YouTube gezeigt. Auch prominente YouTuber sind geladen zum „Talk“. Ob die Vblogger es dann tatsächlich geschafft haben, mehr junge Leute zum Wählen zu bringen, wird vielleicht auch ein Thema dieses Abends sein.

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