Augmented Reality: Überlagert, mit Laser gezeichnet und per GPS gefunden

Foto: ImgaeSource/GettyImages
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Veröffentlicht am 30.04.2018

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Augmented Reality (AR) ist einer der wichtigsten digitalen Trends unserer Zeit. Das zeigte nicht nur der VR Day des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) im Telefónica BASECAMP, bei dem es in weiten Teilen um diese Technik ging. Auch die Marktforscher von Gartner nahmen sie wieder in ihre Top 10 der Technik-Trends für dieses Jahr auf, nachdem sie schon 2017 dort gestanden hatte. Durch Pokémon Go und Snapchat hat der Trend die breite Masse erreicht. Dabei wissen viele noch gar nicht, wie die Technik funktioniert. Das schauen wir uns heute einmal an.

Augmented Reality bedeutet „erweiterte Realität“ und schafft computergestützte Verbindungen zwischen echten Wahrnehmungen und virtuellen Objekten, die in unserem Sehfeld eingeblendet werden. Zu den ersten Anwendungen gehörten Helmvisiere für Kampfpiloten, die nützliche Informationen wie Fluggeschwindigkeit oder die Nähe zum Ziel anzeigen, während der Pilot in die Umgebung schaut.

Mann Datenbrille futuristisch Fotolia
Foto: Fotolia / Syda Productions

Eine Weiterentwicklung sind Google Glass und seine Nachkommen, die Zusatzinfos zu angeschauten Objekten direkt in der Brille einblenden. Im Unterschied zur Virtual Reality erschafft AR keine neue Welt aus Bits und Bytes, sondern hilft, die bestehende besser zu verstehen. Dafür werden einige interessante Tricks angewendet, die ReadWrite neulich vorstellte.

Superimposition: Realität wird überlagert

Immer mehr Smartphones werden jetzt mit AR-Technik ausgerüstet, weil die neuen Programmierschnittstellen ARKit von Apple und ARCore von Google viele Anwendungsmöglichkeiten bieten. Bei der Superimposition werden beispielsweise reale Gegenstände oder Personen aus der Umgebung erfasst und mit virtuellen Bildern überlagert, wofür vor allem eine korrekte Objekterkennung wichtig ist.

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Das geht am besten mit künstlicher Intelligenz als Partner, weil die selbstlernenden Systeme immer besser beim Erfassen und Interpretieren der Umwelt werden, je häufiger sie dafür im Einsatz sind. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist Ikea: Mit dem neuen AR-Katalog können Kunden die Möbel schon vor dem Kauf einmal probeweise zu Hause hinstellen und sehen, ob es passt. Und die Hasenohren oder Mäusezähnchen in den Snapchat-Videos entstehen auch durch Superimposition.

AR-Hologramme: Mit Laser-Licht gezeichnet

Doch während die Anwendung des schwedischen Möbelhauses noch mindestens ein Smartphone erfordert, geht AR auch noch einfacher – und ohne dass man einen Bildschirm oder spezielle Brillengläser vorm Gesicht haben muss: Bei der projektionsbasierten Augmented Reality werden die virtuellen Objekte direkt in den Raum oder auf Oberflächen projiziert.

Hand Vernetzung Fotolia
Foto: fotolia / vege

Von solchen Hologrammen hatte man schon 1977 geträumt, als Prinzession Leia im ersten Star-Wars-Film nach Hilfe rief. Und heute ist das wirklich möglich durch die Anwendung von Plasma-Lasern, die durch 3D-Analysen der Umgebung des Zuschauers gesteuert werden. Die Nutzer können mit den Projektionen auch interagieren, sie bearbeiten und umgestalten.

Marker Based: Augmented Reality durch Bilderkennung

Für diese AR-Variante werden lediglich ein Smartphone und eine einfache Bilderkennung benötigt. Oft werden auch nur QR-Codes gescannt, die auf Zeitungsseiten, Kinoplakaten oder sogar Milchtüten abgedruckt sind.

Sobald man die Kamera auf so eine Markierung richtet, erscheinen weiterführende Informationen oder auch Videos im Display. Telefónica Deutschland nutzte diese Technik schon vor vier Jahren für die Broschüren in den O2 Shops.

Standort-basiert: AR mit Satelliten-Navigation

Doch die meisten Apps für Augmented Reality basieren immer noch auf GPS. Das Smartphone erfährt seinen Standort durch die Satellitennavigation und weiß dadurch genau, was es im Display einblenden soll. Darauf basiert auch die weltweit erfolgreichste AR-Anwendung: Pokémon Go.

Pokémon Go im Telefónica Basecamp

Seit bald zwei Jahren lassen sich damit auch im Telefónica BASECAMP die kleinen Monster jagen, denn wir haben unseren eigenen Poké-Stop, wo sie sich immer wieder sammeln. Schon in den ersten sieben Monaten soll die App mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz für den Spiele-Entwickler Niantic erbracht haben. Doch das ganz große Geschäft mit Augmented Reality wird vor allem im Business-Bereich erwartet.

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