Mehr als Pokémon Go: Augmented Reality für Bau, Bildung und Handel

Veröffentlicht am 22.05.2018

Pokémon Go war 2016 der meistgesuchte Begriff bei Google und der Hype hält seitdem an. Im Sommer soll es wieder große Events in verschiedenen Ländern geben. Spätestens durch das Spiel hat beinahe jeder schon einmal von Augmented Reality (AR) gehört oder sie sogar schon verwendet. Die „erweiterte Realität“ bringt virtuelle Informationen in die reale Welt und sorgt so für eine Erweiterung unserer Wahrnehmung. Aber AR bietet noch weitaus mehr, vor allem im Business-Bereich, wie wir bereits festgestellt haben. Heute stellen wir drei Sektoren vor, die nachhaltig beeinflusst werden.

Augemented Reality erzeugt, anders als Virtual Reality (VR), keine komplett neue Umgebung. Stattdessen ergänzt sie unsere wirkliche Umgebung durch virtuelle Informationen, die durch unterschiedliche Technologien in unser Blickfeld projiziert werden. Damit können ganze Industriezweige revolutioniert werden, zum Beispiel Konstruktion, Bildung und Handel.

AR auf dem Bau: Traumhäuser virtuell besuchen

Für Architekten und Bauunternehmer ist im AR-Bereich vor allem der 3D-Aspekt von Bedeutung. Sowohl von kleinen Bestandteilen als auch von ganzen Skylines können digitale 3D-Objekte erstellt werden. Anschauliche Baupläne durch 3D-Imaging werden klassische Blaupausen ersetzen. Die Augmentation der virtuellen Modelle auf tatsächliche Bauflächen, an Rohbauten oder in bestehende Bauten spart außerdem Zeit und Geld. Denn komplexe Vorgänge wie das Einfügen von Rohrsystemen oder die Organisation von Lichtinstallationen lassen sich direkt im Hologramm bearbeiten und leicht auf mögliche Konstruktionsfehler hin prüfen.

 

Anwendungsbeispiele für Augmented Reality im Konstruktionsgewerbe gibt es bereits. Die Firma Daqri hat zum Beispiel ein Smart Helmet auf den Markt gebracht. Der schlaue Helm hilft durch AR-Sichtfeld, sich in einer Fabrik zurechtzufinden oder zu reparierende Bauteile ausfindig zu machen. Die App SmartReality verwandelt 2D-Zeichnungen in 3D-Modelle. Solche und andere AR-Tools ermöglichen es Architekten und Baumeistern, ihre Visionen überzeugender und multi-dimensional zu präsentieren.

AR in der Schule: Neue Sichtweise hilft beim Lernen

Augmented Education wird für eine immersive und dadurch tiefergehende Lehr- und Lern-Erfahrung sorgen. Wenn die Infrastruktur entsprechend vorangetrieben wird, wird AR den Klassenraum in eine neue Kulisse verwandeln. Wer würde im Geschichtsunterricht nicht gerne eine Zeitreise ins Mittelalter unternehmen und daraus lernen? Oder in Biologie die Anatomie eines Frosches genau erkunden, ohne eine echten sezieren zu müssen? Interaktive Inhalte sorgen für eine nachhaltige Vermittlung von Lernstoff.

 

Pokémon Go im Telefónica Basecamp
Auf Pokémon-Jagd im Telefónica Basecamp

Vorteile entstehen nicht nur für die Ausbildung, sondern auch für den Einsatz lang danach. Vor allem im medizinischen Bereich kann AR eine hilfreiche Unterstützung darstellen. Durch eine Kombination von 3D-Körper-Scans, präziser Ausmessung und Augmented-Sicht können Chirurgen beispielsweise genau abschätzen, ob Implantate perfekt passen, bevor der erste Schnitt gemacht wird.

AR im Handel: Sehen und kaufen

Einer der größten Vorteile des lokalen Einzelhandels ist die Möglichkeit, Artikel anzufassen und direkt auszuprobieren. Lästiges Anstellen an Kassen sowie umständliches Ausziehen in den Umkleiden ist jedoch oftmals inbegriffen. Virtuelles Anprobieren erledigt diese Nachteile, wie etwa eine AR-Kampagne von Timberland zeigte. Auch Marken wie Topshop oder American Apparel kreieren Apps und AR-Umkleiden, um ihren Kunden die Möglichkeit zu geben, virtuell Teile anprobieren zu können.

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Die klare Trennung zwischen konventionellem und Online-Handel verschwimmt zusehends, denn AR bringt die Handelswelt auf ein neues Level. Ikea darf in dieser Aufzählung nicht fehlen: Der mit Augmented-Elementen angereicherte Katalog, mit dem sich Möbel ins eigene Wohnzimmer projizieren lassen, ist ein Maßstab im Handel. Aber auch der lokale Einzelhandel kann von AR profitieren. Beispielsweise lässt sich Zeit und Geld sparen, wenn innovative Laden-Designs und Waren-Anordnungen erst virtuell präsentiert und Test-Käufer sie in der AR bereits erleben können, bevor sie überhaupt aufgebaut sind.

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