Standpunkt: 6 GHz – Wichtige Entscheidung auf der Weltfunkkonferenz

Grafik: iStock/Tetiana Lazunova und Shutterstock/kanvictory
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Veröffentlicht am 05.06.2023

Im Dezember dieses Jahres findet wieder die Weltfunkkonferenz (WRC-23) statt. Die Welt kommt dort zusammen, um die Nutzung von Funkfrequenzen global zu regeln.

Diese Aufgabe ist nicht zu unterschätzen: Es ist wichtig, dass funkbasierte Dienste internationale Frequenzzuweisungen haben. Nur so kann beispielsweise sichergestellt werden, dass ein Flugzeug, das in Frankfurt startet, auch bei der Landung in Tokio über Flugfunk mit den Lotsen kommunizieren kann. Gleiches gilt für das Smartphone, das nicht nur in Deutschland, sondern auch im Urlaub in Mexiko über Mobilfunk nutzbar sein sollte.

Die Weltfunkkonferenz setzt das Fundament der digitalen Zukunft

Daher gibt es ein umfassendes internationales Regelwerk, die sogenannten „Radio Regulations“ in denen die grenzüberschreitende Nutzung von Funkfrequenzen geregelt wird. Diese Radio Regulations werden auf den Weltfunkkonferenzen alle drei bis vier Jahre überarbeitet und an die gesellschaftlichen Bedürfnisse und die technologischen Entwicklungen angepasst. Damit sind sie wegweisend für die zukünftige Entwicklung der Digitalisierung.

Ein wichtiger Diskussionspunkt auf der WRC-23 betrifft das obere 6-GHz-Band (6.425-7.125 MHz). Es wird darüber nachgedacht, ob man den Frequenzbereich für Mobilfunk (auch IMT – International Mobile Telecommunication genannt) öffnen soll. Telefónica Deutschland sieht eine Identifizierung für IMT als unbedingt notwendig an.

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Warum ist 6 GHz so wichtig für Mobilfunk?

Fast jede:r nutzt heutzutage ein Smartphone – und das immer häufiger, länger und in einer besseren Auflösung. Die zunehmende Mobilfunknutzung bedeutet einen stark steigenden Datenverkehr. Man kann von einer Verdopplung der Datenmenge alle zwei Jahre ausgehen. Je mehr Daten über das Mobilfunknetz transportiert werden müssen, desto mehr Frequenzen werden für den Transport benötigt. Das ist letztendlich nicht anders als auf der Autobahn: Wenn sich die Anzahl der Autos verdoppelt, braucht es statt zwei Fahrbahnen drei, damit kein Stau entsteht und bei einer Vervierfachung der Autoanzahl sogar vier Spuren.

Die Möglichkeit, 6 GHz für Mobilfunk zu nutzen, würde nicht nur ein Mehr an Spektrum bedeuten, sondern hätte darüber hinaus den Vorteil, dass es die perfekten Kapazitäts- und Ausbreitungseigenschaften hat, um effizient und bedarfsgerecht dort bereitgestellt zu werden, wo perspektivisch Kapazitätsengpässe auftreten würden.

Mit 6 GHz Mobilfunkfrequenzen in die digitale Zukunft

Die WRC hat also das Potenzial, durch eine IMT-Identifizierung eine florierende digitale Zukunft mit leistungsstarkem Mobilfunk zu sichern. Ohne die Zuweisung für Mobilfunk, läuft Deutschland Gefahr, in einen Datenstau zu geraten – und auch das bestausgebaute Netz schafft keinen Mehrwert, wenn die Kapazität nicht ausreicht, um die Kund:innen zu versorgen. Deshalb: 6 GHz für Mobilfunk öffnen.

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