#BTW17 | Serie „Jung, digital & im Bundestag“: Klimafasten mit Lisa Badum

Pressefoto: Stefan Kaminski
Pressefoto: Stefan Kaminski
Veröffentlicht am 01.03.2018

Gestern noch im Hörsaal oder in der Ausbildung und heute schon Abgeordnete oder Abgeordneter im Bundestag – für einige junge Menschen ist dieser Schritt nach der Bundestagswahl am 24. September 2017 Realität geworden. Knapp vier Monate Politikbetrieb in der Hauptstadt haben die jungen MdBs nun schon hinter sich. Was ist den Digital Natives unter den Abgeordneten wichtig? Und wie nutzen die jungen MdBs soziale Medien wie Facebook oder Instagram?

Während die im Bundestag vertretenen Parteien noch mit der Regierungsbildung beschäftigt sind, nutzt UdL Digital die Zeit, sich die jungen Abgeordneten etwas genauer anzuschauen.

„Ich bin`s – Lisa!“

„Leute ich kann es noch nicht glauben, aber laut Bundeswahlleiter bin ich in den Deutschen Bundestag gewählt worden!!!!“.

Diese Worte postete (öffnet in neuem Tab) das selbsternannte „Bayerische Energiebündel“ Lisa Badum bei Facebook, einen Tag nach der Bundestagswahl 2017 und schickte in einem weiteren Post gleich noch ein paar Bilder von der Wahlparty hinterher. Die zum ersten Mal in den Bundestag gewählte Politikwissenschaftlerin aus Oberfranken gehört zwar nicht zu den jüngsten zehn Abgeordneten im Parlament, mit ihren 34 Jahren befindet sich Lisa Badum allerdings noch weit unter dem Altersdurchschnitt, der dort bei 49 Jahren liegt. Auch steht sie den jüngsten zehn MdBs in Sachen Soziale Medien in nichts nach: Neben ihren gut gepflegten Twitter (öffnet in neuem Tab)-, Facebook (öffnet in neuem Tab)– und Instagram (öffnet in neuem Tab)-Accounts betreibt die junge Abgeordnete einen Blog (öffnet in neuem Tab), auf dem sie u.a. ihre Gedanken zu den Themen Energiewende und Krise in Griechenland sowie zu ihrer „Herzensangelegenheit“ Gleichstellungspolitik teilt.

Viele Internetseiten von Abgeordneten haben einen ähnlichen Anstrich. Meist sind die Foto-Portraits auf ihren Seiten von einem professionellen Fotografen in Szene gesetzt und die Texte in förmlichem Politikjargon geschrieben. Bei Lisa Badum ist das anders. Anstelle von „Liebe Wählerinnen und Wähler“, wie es etwa der jüngste MdB im Deutschen Bundestag, Philipp Amthor (öffnet in neuem Tab) (CDU), zur Begrüßung auf seiner Homepage schreibt, wählt Badum die Worte: „Hallo zusammen! Ich bin`s – Lisa!“. (öffnet in neuem Tab) Dazu findet man auf ihrer Homepage selbst geschossene Bilder und persönlich anmutende Blogeinträge, wie zum Beispiel „Meine Meinung zu Alice Schwarzer“ (öffnet in neuem Tab) oder „Frauen in der EE-Branche – ein Fortschritt für die Gleichstellung?“ (öffnet in neuem Tab).

Profi am Werk

Was so locker aussieht, ist allerdings von Profis gemacht. Um Facebook, Instagram, Twitter und Co mit kreativen Text-, Bild- und Videobeiträgen zu bespielen, hat sich Badum extra jemanden in ihr Team geholt: Lena Knauer (öffnet in neuem Tab). Die Public Ethics-Studentin, die sich auf Badums Blog als Social Media Expertin vorstellt, finde es spannend,

„welche Rolle die Sozialen Medien mittlerweile auch in der politischen Kommunikation spielen“.

Umso wichtiger erscheine es ihr, „einen verantwortungsvollen Umgang mit und in den Sozialen Medien an den Tag zu legen“.

Auch Badums fast wöchentlich erscheinenden Selfie-Videos (öffnet in neuem Tab) über ihre Arbeit als Bundestagsabgeordnete dreht sie nicht in einem Setting mit viel Konzept, sondern einfach wo und wann es ihr gerade passt: Sei es im Zug auf dem Boden (öffnet in neuem Tab), weil sie anscheinend keinen Sitzplatz mehr gefunden hat, auf dem Berliner Rosenthaler Platz (öffnet in neuem Tab) mit Reiserucksack oder im Bordrestaurant (öffnet in neuem Tab). So hält sie ihre knapp 1.200 Facebook-Follower und Blog-Leser- und Leserinnen ständig über ihre Vorstellungen von Energiepolitik und Geschlechterdemokratie auf dem Laufenden und informiert über ihre Arbeit als MdB.

Am meisten Follower hat die junge Abgeordnete bis jetzt bei Facebook, danach folgt mit 881 Abonnenten Instagram und schließlich Twitter (419 Follower). Alle Plattformen werden von Badum auch dazu genutzt, immer wieder auf die für sie dringenden Missstände aufmerksam zu machen – mal durch das Posten weiterführender Links, mal durch Handyfotos von Veranstaltungen, auf denen „mal wieder nur Männer“ (öffnet in neuem Tab) auf dem Podium stehen oder das Teilen von Statements (öffnet in neuem Tab) ihrer grünen Kollegen und Kolleginnen.

#Klimafasten

Pünktlich zum traditionellen Fastenbeginn am Aschermittwoch kündigte Badum in ihrem jüngsten Video ihr Projekt „Klimafasten“ (öffnet in neuem Tab) an.

„Ich probiere jetzt einfach mal, ob ich bewusst ganz viel CO2 einsparen kann in diesen Wochen“,

sagte die Grünen-Abgeordnete, die sich schon lange mit Energiepolitik beschäftigt und kürzlich zur Sprecherin für Klimapolitik ihrer Partei gewählt wurde, in ihrem Video. In der ersten Woche ihrer Klimafastenzeit wolle sie sich der Aufgabe Verkehr und Mobilität stellen. Wie viel CO2 kann die junge Abgeordnete in diesem Bereich sparen? Ihre Follower werden es in einem nächsten Video oder Blogeintrag der jungen Abgeordneten bestimmt erfahren.

Pressefoto: Stefan Kaminski (öffnet in neuem Tab)

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