UdL Digital Talk: Digitale Kompetenz ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe

Lena-Sophie Müller, Cherno Jobatey und Gesche Joost beim UdL Digital Talk (Foto: Henrik Andree)
Veröffentlicht am 17.04.2014

Die Digitalisierung betrifft uns in allen Lebenslagen. Ein souveräner Umgang mit der digitalen Welt ist Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft.  Gleichzeitig wirft der technische Wandel die Frage nach grundsätzlichen ethischen Prinzipien und politischen Regulierungen im digitalen Zeitalter auf. Daher diskutierten beim 28. UdL Digital Talk der E-Plus Gruppe Prof. Dr. Gesche Joost, Internetbotschafterin der Bundesregierung bei der EU-Kommission, und Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 e.V. zum Thema „Digitale Kompetenz: Der Schlüssel zur Gesellschaft?“.

Wie kann die Souveränität der Bürger gesichert werden?

Nicht nur die Übertragungswege und die Verfügbarkeit von Informationen verändern sich ständig, auch die Datenmenge steigt exponentiell in die Höhe. Welche politischen und gesellschaftlichen Veränderungen braucht es, um die Souveränität jedes Einzelnen zu erhalten? Ist eine digitale Kompetenz unabdingbar für die Teilhabe an der Gesellschaft? Im Kern waren sich die beiden Talkgäste einig: Die digitale Teilhabe werde immer wichtiger für das gesellschaftliche Miteinander. Man müsse allerdings zwischen den technischen Möglichkeiten und den persönlichen Veranlagungen differenzieren.

Lena-Sophie Müller, Cherno Jobatey und Gesche Joost beim UdL Digital Talk (Foto: Henrik Andree)
Lena-Sophie Müller, Cherno Jobatey und Gesche Joost beim UdL Digital Talk (Foto: Henrik Andree)

„Es ist ein Unterschied, ob ich Zugang zum Netz habe oder auch die nötige Kompetenz dazu“, so Lena-Sophie Müller. Zwar ist mit 77 Prozent der Bevölkerung die Mehrheit unseres Landes online – die wenigsten Menschen wüssten aber, welche Daten sie im Netz unfreiwillig bereitstellen. Der Umgang mit dem Internet erfordere deshalb mehr als nur reines Technikverständnis. Digitale Bildung bedeute auch, Inhalte selbst produzieren zu können, Gefahren zu kennen und medienrechtliche Grundlagen zu verstehen. Lena-Sophie Müller: „Die Digitalisierung zwingt uns, komplexer zu denken.“

Deutschland muss international aufholen

Prof. Dr. Gesche Joost betonte die Relevanz eines digitalen Bildungsstandards: „Im Bereich Digitale Kompetenz sind wir international nicht anschlussfähig. Das können wir uns nicht leisten.“ Auch sie sieht die Verantwortlichkeit für einen bewussten Internet-Umgang nicht allein beim Staat. Vielmehr müssten alle Bundesbürger dafür sorgen, ihre Expertise zu stärken und die digitale Bildung als alltägliches Thema zu institutionalisieren. Hier sei die Politik gefragt, um einen allgemeingültigen Rahmen zu schaffen und alle gesellschaftlichen Gruppen aktiv miteinzubinden. Die Rolle des Gatekeepers funktioniere heute nicht mehr. Es gehe darum, Schülern bereits im Kindesalter Programmierkenntnisse und Interpretationsgrundlagen zu vermitteln.

Die Talkgäste in der von Cherno Jobatey moderierten Gesprächsrunde kamen zu einem einheitlichen Ergebnis: Es ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, einen geeigneten Bildungsstandard für die digitale Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen zu schaffen.

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Die Highlights des Talks sind in nachfolgendem Video zu sehen. Alle Fotos von der Veranstaltung sind auf Flickr und Facebook zu finden.

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