Mit dem Tablet auf dem Traktor – Digitalisierung in der Landwirtschaft

Viel Fläche, dünne Besiedlung: Hier liegen die Herausforderungen der Digitalisierung. Foto: CC BY-2.0 Flickr User kuhnmi. Bildname: DSC_9852-1 / Ausschnitt bearbeitet
Veröffentlicht am 10.03.2015

Die Milch kommt noch immer von der Kuh, die Saat wächst noch immer im Boden, aber morgens früh aufstehen muss der Bauer (öffnet in neuem Tab) jetzt höchstens noch, weil der Hahn immer noch zu laut kräht und nicht, um die Kühe zu melken. Der Arbeitstag beginnt inzwischen vielfach am Computer (öffnet in neuem Tab) statt im Stall. Und dies ist nicht das einzige, was in der modernen Landwirtschaft (öffnet in neuem Tab) ganz anders ist als es so mancher aus alten Pixi Büchern (öffnet in neuem Tab) kennt. Denn die Digitalisierung (öffnet in neuem Tab) macht auch vor diesem Wirtschaftszweig nicht halt. Im Gegenteil. Sie nimmt gerade Anlauf, um ihn im Sturm zu erobern.

Foto: CC BY-2.0Flickr User kuhnmi (öffnet in neuem Tab). Bildname: DSC_9852-1 / Ausschnitt bearbeitet

Hightech im Stall und auf dem Feld

Die digitale Überwachung (öffnet in neuem Tab) von Zuchttieren vor ein paar Jahren war erst der Anfang. Mit Hilfe von Thermometern (öffnet in neuem Tab) und Sensoren (öffnet in neuem Tab) lässt sich z.B. ermitteln, ob eine Kuh in der Brunst ist und wann sie ihr Kalb zur Welt bringt. Der Bauer bekommt eine SMS auf sein Handy, wenn es soweit ist. Inzwischen ist auch in den Ställen der Milchkühe der Fortschritt eingezogen. Die Tiere entscheiden nun selbst, ob sie sich in der Schlaf- oder Fresszone aufhalten und wann es Zeit fürs Melken ist. Die Melkbecher setzt natürlich nicht der Bauer an die Zitzen, sondern ein Melkroboter (öffnet in neuem Tab). Der erkennt die Kuh an einem Sender, wenn sie vor ihm steht, ruft die gespeicherten Daten ab und zeichnet die Ergebnisse digital auf.

Digitale Zeiten sind auch auf den Feldern eingezogen. Wo der Landwirt (öffnet in neuem Tab) damals noch selbst die schweren Maschinen steuern und bedienen musste, sitzt er in Zeiten der Digitalisierung in der Landwirtschaft in einigen Betrieben höchstens noch zum Aufpassen mit dem Tablet (öffnet in neuem Tab) auf dem Traktor (öffnet in neuem Tab). Der Rest geschieht dank moderner Technik und GPS (öffnet in neuem Tab) ganz von allein, nachdem er die Maschinen entsprechend eingestellt hat. Die modernen Lenksysteme beispielsweise steuern einen Mähdrescher (öffnet in neuem Tab) heute viel exakter über den Acker als selbst ein erfahrener Landwirt es könnte. Mit GPS-Überwachung und Bildauswertungen von Satelliten lassen sich die idealen Arbeitsabläufe mit den niedrigsten Kostenfaktoren und dem meisten Ertrag berechnen. Mit diesem sogenannten Precision Farming (öffnet in neuem Tab) lassen sich zudem eine bessere Qualität und eine geringere Umweltbelastung erreichen.

Digitale Hemmschuhe

Es gibt aber auch Faktoren, die der Entwicklung zur schönen neuen Landwirtschaftswelt noch im Wege stehen. Manche Landwirte haben Bedenken, ihre betrieblichen Daten (öffnet in neuem Tab) dem Netz (öffnet in neuem Tab) anzuvertrauen. Und: Eine zum Teil unzureichende Breitbandversorgung trifft die Bauern ganz besonders. Ihre Höfe und Betriebe liegen zumeist nicht in den gut erschlossenen Großstadtregionen, sondern in den Gebieten mit sogenannten „weißen Flecken“ (öffnet in neuem Tab), wo die Daten noch Kilobyte für Kilobyte durch die Leitungen tröpfeln.

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