Social Media: Wie twittert eigentlich Helge Braun?

Foto: CC-By 2.0 Flickr User keiyac. Bildname: Twitter - what are you doing? / Ausschnitt bearbeitet
Veröffentlicht am 04.06.2018

In den Koalitionsverhandlungen prägte er das Kapitel Digitalisierung und in seinem Amt als Chef des Bundeskanzleramts (öffnet in neuem Tab) soll er die digitalen Aktivitäten der Bundesregierung koordinieren: der CDU-Abgeordnete Helge Braun (öffnet in neuem Tab). Nicht verwunderlich ist, dass der digitalaffine Braun, der von Hause aus Mediziner ist und seit 2009 im Bundestag sitzt, ein aktives Twitterleben pflegt – und dort auch mal nach „Nerds“ fürs Kanzleramt sucht. Wie twittert eigentlich der Digital-Manager der Bundesregierung? Eine Analyse.

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Eintracht Frankfurt, Papst Franziskus, Digitalisierung und dazwischen alles Mögliche Politische – so könnte man die Themenauswahl, die Helge Braun bei seinem Twitteraccount (öffnet in neuem Tab) setzt, zusammenfassen. Seit 2009 ist Braun, dessen Position auch „ChefBK“ genannt wird, auf Twitter– und postet im Durchschnitt täglich. Doch nur die wenigsten Posts auf seinem Account sind Tweets. Meistens retweetet er: Gerne auch mal ein Zitat (öffnet in neuem Tab), Bild (öffnet in neuem Tab) oder Video (öffnet in neuem Tab) von sich selbst, welches andere Twitter-User von ihm gepostet haben.

Braun bewegt sich mit 13.600 Followern im oberen Mittelfeldder Abgeordneten, wie man im MdB-Twitter-Netzwerk von Pollytix (öffnet in neuem Tab) ablesen kann. Weit voraus ist ihm da etwa seine Kollegin im Bundeskanzleramt, die Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (öffnet in neuem Tab) mit über 78.000 Followern (öffnet in neuem Tab) hat. Sie ist im Bundestag – zumindest bei Twitter – auch deutlich breiter vernetzt. Während Bär vielen Abgeordneten aus allen Fraktionen –  außer der AfD – folgt, tut Braun dies hauptsächlich bei MdBs von CDU und CSU Fraktion. Nur jeweils zwei Abgeordneten von den Grünen, der SPD und FDP und keinem einzigen Abgeordneten von der Linken und der AfD folgt er. Bewegt sich Helge Braun in einer Twitterblase? Zwar gibt es einige Abgeordnete, die genauso wie Braun hauptsächlich Kollegen aus den eigenen Reihen folgen, dennoch könnte gerade Braun, der in seiner Position als ChefBK auch Kompromisse finden soll, wenn die Ressorts zu einem Vorhaben unterschiedliche Auffassungen haben, von einem diverseren MdB-Netzwerk profitieren.

Divers sind dagegen vor allem die Themen, die Braun in seinen Retweets und Tweets anspricht. Da folgt ein Retweet von Papst Franziskus (öffnet in neuem Tab) (@Pontifex_de) auf einen Tweet (öffnet in neuem Tab) über den Sieg von Eintracht Frankfurt auf Retweets zum Bienenschutz (öffnet in neuem Tab) oder dem umstrittenen Werbeverbot für Abtreibungen (öffnet in neuem Tab). Die meisten Posts betreffen allerdings immer noch Brauns Herzensthema neben der Gesundheitspolitik: die Digitalisierung. Hier retweetet er etwa Posts über die neue Datenethik-Kommission (öffnet in neuem Tab), Schleswig-Holstein als Testregion für den 5G-Mobilfunkstandard (öffnet in neuem Tab) oder den Digitalpakt Schule (öffnet in neuem Tab). Eines haben allerdings alle Tweets und Retweets gemeinsam: Sie wirken wohl überlegt, ausgefeilt und diplomatisch formuliert. Brauns Gesuch (öffnet in neuem Tab) nach Referenten und Referentinnen für „Grundsatzfragen der Digitalpolitik“, die er in seinem Tweet (öffnet in neuem Tab) als „Nerds“ bezeichnete, fiel dabei am ehesten aus der Reihe – und hat prompt die meisten Likes, Shares und Kommentare eingefahren.

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