republica 2018: POP die digitale Blase!

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Foto: CC BY 2.0 Flickr User Björn Falkevik. Bildname: IMG_5431. Ausschnitt bearbeitet.
Veröffentlicht am 30.04.2018
Foto: CC BY 2.0 (öffnet in neuem Tab) Flickr User Björn Falkevik (öffnet in neuem Tab). Bildname: IMG_5431. Ausschnitt bearbeitet.

Am 2. Mai ist es wieder so weit – mit der jährlichen re:publica (öffnet in neuem Tab) kommen tausende digitale Vordenker, Kritiker und Enthusiasten nach Berlin. Zu bereden gibt es einiges für die Teilnehmenden und Speaker der Digital-Konferenz: Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch, Algorithmen stellen uns vor neuartige Herausforderungen und die Frage, wie wir uns als digitale Gesellschaft effektiv organisieren und alle dabei miteinbeziehen, ist aktueller denn je. „POP“ (öffnet in neuem Tab) heißt das Motto der re:publica in diesem Jahr – kurz für „Power to the People“. Die Idee: als Masse Souveränität in der digitalen Welt zurückgewinnen und – im übertragenen Sinne – digitale „Blasen“ platzen lassen. Ein Ausblick aus der digitalpolitischen „Bubble“ auf das diesjährige Konferenz-Programm:

Politik auf der re:publica

Wie sollen wir die Digitalisierung gestalten? Darum, wer diese Frage innerhalb der Bundesregierung mit beantworten darf, streiten sich die verschiedenen Ressorts immer häufiger. Da ist es kein Wunder, dass ein Besuch auf der re:publica Pflicht für die Politik ist – zumindest für manche. Nachdem die ehemalige Bundesarbeitsministerin (öffnet in neuem Tab) Andrea Nahles (SPD) im vergangenen Jahr ihr Lieblingsprojekt Arbeit 4.0 vorstellte (öffnet in neuem Tab) und dabei auch ihre Argumente gegen das bedingungslose Grundeinkommen ausführte, kommt auch ihr Nachfolger Hubertus Heil (öffnet in neuem Tab) (SPD) in diesem Jahr zur re:publica. Auf der parallel in der „Station“ (öffnet in neuem Tab) stattfindenden Media Convention (öffnet in neuem Tab) spricht er über Arbeiten in (digitalen) Medienunternehmen. Am Freitag auf der re:publica Stage 2: die neue Justizministerin Katarina Barley (öffnet in neuem Tab) (SPD) im Gespräch mit dem ehemaligen Bundesinnenminister Gerhart Baum (öffnet in neuem Tab) (FDP), CCC-Sprecherin Constanze Kurz (öffnet in neuem Tab) und Publizist Jakob Augstein (öffnet in neuem Tab) über digitale Freiheitsrechte. Prominent nicht vertreten in diesem Jahr: Unionsministerinnen oder -minister. Die haben es traditionell nicht leicht vor dem re:publica-Publikum.

Weniger DS-GVO, mehr große Fragen

Doch nicht nur die Talks mit politischer Prominenz auf dem Podium sind politisch. Während die Berliner Politik-Bubble weiter ganz kleinteilig die Anpassung an die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) aus allen möglichen Perspektiven diskutiert, widmet man sich auf der re:publica eher den großen Fragen: Wie gestalten wir die „Ära der Überwachung“? (Frag doch Chalsea Manning (öffnet in neuem Tab)!) Brauchen wir digitale Grundrechte? (Ja! Sagen zumindest die Initiatoren der #digitalcharta (öffnet in neuem Tab)…) Wie soll ein möglicher „Neustart“ (öffnet in neuem Tab) für das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem aussehen? (Digital!) Wollen wir in der nächsten „Phase“ des Internets Uploadfilter (öffnet in neuem Tab) einsetzen, um Urheberrechte zu schützen? (Spoiler: Nein.) Und: Was tun gegen die vermeintliche Willkür algorithmenbasierter Entscheidungen? (Die Blackbox öffnen (öffnet in neuem Tab)!)

Wie wir über Politik reden

Weil das Internet ein Ort ist, wo Politik gemacht und kommuniziert wird, spielen auch die Filterblasen, Newsfeeds und Twitter-Bots wieder eine herausragende Rolle auf der re:publica. „Plattformen, KI und Algortihmen – Was steht zwischen uns und den Inhalten?“ (öffnet in neuem Tab), fragt Kristian Kunow (öffnet in neuem Tab) von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg deshalb. Warum sind die Rechten eigentlich so „hip“ im Netz? (öffnet in neuem Tab) Das will die Journalistin Ingrid Brodnig (öffnet in neuem Tab) bei ihrem Talk diskutieren. Dürfen die das? Die Frage nach den Aktivitäten der Bundesregierung in sozialen Netzwerken (öffnet in neuem Tab) stellen einige Vertreter der Medienbranche außerdem dem Abteilungsleiter Politische Information des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, Johannes Dimroth (öffnet in neuem Tab).

Ein Fest für das Netz

Wer schon mal auf der re:publica war, stellt schnell fest: Auch die Konferenz selbst ist eine Art „Bubble“. Experten und Kenner diskutieren unter sich über die Auswirkungen des Technologiewandels auf – eigentlich alles und jeden. Muss die re:publica auch ihre eigene Blase platzen? Einen ersten Versuch starten die Veranstalter in diesem Jahr mit dem „Netzfest“ (öffnet in neuem Tab) – dem ersten „digitalen Volksfest“. Im Park am Gleisdreieck – unweit der Konferenz-Location – dürfen am Samstag alle mitmachen, digitale Technologien ausprobieren und digitales Grundwissen ausbauen.

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