Photovoltaik: Der Sonne entgegen

Veröffentlicht am 05.12.2012

Sie ist längst eingeleitet und beschäftigt nicht nur Regierungen und diverse Arbeitsgruppen: die 180°-Energiewende. Inzwischen macht sich auch so manches Mobilfunkunternehmen Gedanken um mehr Nachhaltigkeit für eine saubere Zukunft. An den Gedankenspielen ist auch die E-Plus Gruppe beteiligt. Sie lässt in Sachen erneuerbarer Energien im Mobilfunk derzeit nichts unversucht: In Ratingen, nahe der Düsseldorfer Zentrale, haben Techniker und Ingenieure im September erstmals auf einem Hausdach die Energieversorgung einer Mobilfunk-Basisstation um eine 2,94 kWp-Photovoltaik-Komponente ergänzt.

Ratingen: Erste photovoltaikbetriebene Mobilfunkbasisstation
Ratingen: Erste photovoltaikbetriebene Mobilfunkbasisstation

Auf insgesamt 19 Quadratmetern Gesamtfläche arbeiten nun mehrere Solarmodule, sie versorgen die Funkstation tagsüber mit Energie, während nachts (noch) die klassische, fossile Energieversorgung einen durchgehenden Betrieb der Anlage sicherstellt. Die Idee für den Umbau brachten die sehr guten Erfahrungen mit der ersten energieautarken Mobilfunkstation im westfälischen Versmold. Auf einem Maisfeld im Ort Loxten hat die E-Plus Gruppe Anfang des Jahres erstmalig einen Mobilfunkturm ohne externen Stromanschluss in Betrieb genommen. Die vom Ort abgelegen stehende Anlage kommt ganz ohne eine klassische Energieversorgung aus. Kein Erdkabel, keine fossilen Energien. Zur Energiegewinnung nutzt die Mobilfunkanlage eine vertikale Windkraftanlage, Solarmodule mit computergesteuerter Sonnenstandsnachführung und Brennstoffzellen. Schon jetzt ist ein zweiter Standort in Arbeit: Mitte November hat der Bau einer zweiten energieautarken Station in Büren begonnen. Insgesamt werden es bis Ende 2013 mehrere Anlagen sein. An verschiedenen Standorten in Deutschland möchte die E-Plus Gruppe so den Einfluss von geographischer Lage und Meteorologie auf die Energiegewinnung testen. Die bisher errichteten Anlagen bilden im Augenblick nur einen kleinen Teil des gesamten Umweltengagements der E-Plus Gruppe.

Hocheffiziente Sonnenergie für den Netzbetrieb

Die gute Ausbeute der Solarmodule in Versmold sind der Grund für weitere Versuche mit erneuerbaren Energien im Mobilfunk. Mit der neuen Zwei-Wege-Stromversorgung am Standort Ratingen könnte sich der Energiebedarf, der heute noch zu Teilen aus fossilen Quellen gedeckt wird, in der Zukunft ganz erheblich reduzieren.

„Mit der Anlage in Ratingen wollen wir weitere Erfahrungen mit dem Einsatz erneuerbarer Energien im Mobilfunk sammeln. Diese Erfahrungen sollen uns zukünftig helfen, unsere Spitzenposition als effizientestes Mobilfunknetz Deutschlands auszubauen“, erläutert Dr. Karsten Menzel, Abteilungsleiter Environment, Health & Safety, das Vorhaben. Noch gilt das Projekt als Pilotanlage. Der nun begonnene reale Betrieb der Anlage und die dann in wenigen Monaten ermittelten Gesamtkosten und Erträge werden zeigen, welche Auswirkungen der Einsatz von Solarmodulen an geeigneten Mobilfunkstandorten auf die Energiebilanz der Netze insgesamt hat. Zur Zeit benötigt ein bundesweites Mobilfunknetz mit vielen tausend Standorten im 24-Stunden-Betrieb jährlich etwa genauso viel Energie wie 85.000 Haushalte. Alternative Quellen können diesen Grundbedarf zwar nicht grundsätzlich reduzieren, sie können aber helfen, auf die ohnehin immer knapper werdenden fossilen Rohstoffe wie Öl oder Gas zukünftig immer weniger angewiesen zu sein.

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