#LebenDigital …mit Laura Bender

Veröffentlicht am 09.07.2015

Digitalisierung betrifft uns alle, sagt man und sagen wir. Doch was das für jeden Einzelnen bedeutet, kann ganz unterschiedlich sein. Deshalb fragen wir in unserer Reihe #LebenDigital genau nach: Was bedeutet Digitalisierung für Dich? Die Antworten kommen von digitalen Spezialisten, bekannten Persönlichkeiten, Bloggern, Unternehmern, Kritikern und Menschen, denen wir einfach so begegnen. Dieses Mal mit Bloggerin Laura Bender von EINFACH MACHEN

 

Welche digitale Entwicklung wird unseren Alltag am meisten verändern?

Ich denke WhatsApp hat schon einen sehr großen Einfluss auf das Leben von sehr vielen Menschen genommen und tut dies stetig weiter. Aus diesem Grund hatten wir uns auch bei meinem Projekt CrowdStory entschieden, die Leute per WhatsApp-Sprachnachricht teilnehmen zu lassen. Fast jeder hat es auf dem Smartphone und auch die älteren Generationen nutzen es mittlerweile täglich. Das bringt viele Veränderungen mit sich. Mittlerweile entschuldigen sich Freunde bei mir, wenn sie auf meine Nachrichten nach 30 Minuten nicht antworten, das war bei der SMS anders. Der Fluss an Daten und die Häufigkeit von Fotoaufnahmen wird hierdurch sicherlich auch noch einmal um einiges erhöht und Menschen kommunizieren schneller und öfter. Das ist zum einen toll, zum anderen sind einige Verhaltensweisen noch nicht gesellschaftlich ausgehandelt und so kann es gerade bei reinen Textnachrichten schnell mal zu Missverständnissen kommen. Wer hatte denn noch keinen WhatsApp-Streit?

 

Digitalszene Deutschland – Deine Meinung?

Die Digitalszene Deutschland ist ihr eigener größter Kritiker. Oft fällt es uns hier leichter Projekte zu kritisieren, als sie zu pushen, das ist zumindest mein Gefühl. Außerdem heißt es oft, dass wir in Deutschland ein bisschen langsamer sind, was neue Trends wie Snapchat etc. angeht. Aktuell wagen die Macher und Blogger der Blogfabrik ein neues Projekt, was ich super spannend finde. Das Konzept ist ein Co-Workingspace für Blogger, Vlogger, Instagrammer etc., bei dem man Miete zahlt, indem man Content für das hauseigene Online-Magazin produziert.

 

Was wird durch die Digitalisierung einfacher, und was schwerer?

Es ist definitiv einfacher geworden an Informationen zu kommen, wir können Informationen zu jedem Special Interest finden oder Vor-Ort-Tweets den Massenmedien vorziehen, doch das ist auch wiederum das schwere, denn es verlangt von uns allen eine gewisse Medienkompetenz ab. Wie bewerte ich meine Quellen? Wie gut ist die Recherche? Was sind die Motive? Welche Links sind gekauft? All das sind Fragen, die schwer zu beantworten sind, wenn man nicht selber in der Medienbranche unterwegs ist und die man erstmal stellen muss. Ich weiß, das klingt jetzt pessimistisch, doch ich glaube es wird außerdem schwerer sich selbst gern zu haben. So sehr ich selbst Instagram und die ganzen publizier-möglichkeiten liebe, es macht den Menschen meines Erachtens schnell Druck auch immer happy sein zu müssen, so wie die Menschen auf den Postings. Dabei sollte ja eigentlich klar sein, dass es nur ausgewählte Ausschnitte aus dem Leben der User sind, keinesfalls aber Normalität.

 

Laura BenLaura Bender ist ausgebildete Marketing- und Kommunikationswirtin. Sie sammelte erste journalistische Erfahrungen in verschiedenen Online-Redaktionen und eignete sich so auch schrittweise Wissen im Online-Marketing an. Als Projekt- und Customer Engagement Managerin konnte sie ihre Kompetenzen in diesen Feldern unter Beweis stellen und ihrer Leidenschaft für Social Media frönen. Ihr letztes Projekt war CrowdStory, eine interaktive crossmediale Radioshow. Nebenbei betreibt sie den Blog EINFACH MACHEN. Derzeit studiert Laura Bender Wirtschaftskommunikation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und schreibt ihre Abschlussarbeit über den Einfluss facebooks auf die politische Meinungsbildung.

 

 

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion