Initiative D21: Mobile Internetnutzung steigt

Foto: Initiative D21
Veröffentlicht am 09.12.2014

„Wird die mobile Internetwirtschaft zum Treiber der allgemeinen Internetnutzung?“ Das ist laut Malthe Wolf von TNS Infratest die spannendste Frage der kommenden zwei Jahre, wie der Wissenschaftler bei der Präsentation der Studie Mobile Internetnutzung 2014: Gradmesser für die digitale Gesellschaft feststellte. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung im Auftrag der Initiative D21 weisen zumindest in diese Richtung. Denn im Gegensatz zum D21-Digital-Index 2014, der einen Stillstand in der Entwicklung des Digitalisierungsgrads in Deutschland verzeichnet, weist die neue Studie einen Anstieg der mobilen Internetnutzung in Deutschland aus. Waren es im Jahr 2013 noch 40 Prozent der Bundesbürger, die auf mobilen Endgeräten im Internet unterwegs waren, sind es in diesem Jahr schon 54 Prozent. 23 Prozent surfen bereits über eine LTE-Verbindung.

Mehr Smartphones und Tablet-PCs

Analog dazu entwickelt sich der Status Quo der mobilen Endgeräte: Während der Besitz von Desktop-PCs leicht zurückgeht (2013: 50 Prozent; 2014: 48 Prozent) und der Bestand an Notebooks und Laptops weitgehend stabil bleibt (2013: 58 Prozent; 2014: 59 Prozent), verzeichnen Smartphones (2013: 37 Prozent; 2014: 58 Prozent) und Tablet-PCs (2013: 13 Prozent; 2014: 26 Prozent) enorme Zuwächse. Zudem verfügen immer weniger Deutsche noch über ein reines Mobiltelefon (2013: 68 Prozent; 2014: 53 Prozent). Gleichstellung zwischen den Geschlechtern herrscht in punkto Smartphonebesitz allerdings nicht: 63 Prozent der Männer haben eines, aber nur 53 Prozent der Frauen. Dafür nutzen Frauen ihr Smartphone etwas intensiver: 84 Prozent der Smartphone-Besitzerinnen geben an, mehrmals am Tag über das Gerät ins Internet zu gehen; bei Männern sind es laut Studie 80 Prozent.

Zwar können sich 32 Prozent der mobilen Internetnutzer schon jetzt vorstellen, das Internet ausschließlich mobil zu nutzen, ein Ersatz für stationäres Internet ist das mobile Netz aber derzeit noch nicht: Ob E-Mail-Verkehr, Online-Shopping, Soziale Netzwerke oder lokale Informationsdienste – alle Internetanwendungen werden von Personen, die über beide Möglichkeiten des Zugangs verfügen, signifikant häufiger über stationäres als über mobiles Internet genutzt.

Studie Mobile Internetnutzung
Foto: Initiative D21

Barrieren der mobilen Internetnutzung

Was sind die größten Barrieren bei der mobilen Internetnutzung? Laut Studie geben 81 Prozent der Nichtnutzer als Grund an, stationäres Internet sei für ihre Zwecke ausreichend. 66 Prozent sehen aktuell keinen Nutzen oder Vorteil in der mobilen Internetnutzung. Immerhin 55 Prozent haben Sicherheits- und Datenschutzbedenken. Die Sorge, dass sich jemand illegal Zugriff auf die Daten verschafft (83 Prozent), ist dabei ähnlich stark verbreitet wie die Befürchtung, zu viele Daten an Dritte preiszugeben (80 Prozent). „Die Politik sollte sich fragen, wie sich die schützen lassen, die nur wenige Kenntnisse im Bereich Datenschutz haben. Anbieter sind aufgefordert, sichere Geräte anzubieten, mit denen sich auch Internetnutzer mit wenig IT-Kompetenz gut in der digitalen Welt bewegen können“, folgerte Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 aus diesen Ergebnissen.

Ausblick

Die Prognose auf Grundlage der Studie ist, dass für Verwaltungen und Firmen das Angebot von Dienstleistungen für mobiles Internet wichtiger werden wird, da sie von den Nutzern verstärkt nachgefragt würden. Angesichts der weiterhin steigenden Internetnutzung könne der von der Bundesregierung angestrebte Breitbandausbau im 50-Mbit/s-Bereich bis zum Jahr 2018 nur ein Zwischenschritt sein.

Die komplette Studie findet man hier.

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