Länder Digital: Task Force Mobilfunk in Nordrhein-Westfalen bringt den Ausbau gemeinsam erfolgreich voran


Ein zuverlässiges 5G/4G-Mobilfunknetz ist unerlässlich und wichtig, um insbesondere unterwegs schnell an Informationen zu kommen oder in Kontakt zu bleiben. Die im Jahr 2023 ins Leben gerufene „Task Force Mobilfunk NRW“ hat sich daher zum Ziel gesetzt, die am Ausbau beteiligten Mobilfunkunternehmen zu unterstützen und somit eine optimale flächendeckende Mobilfunkversorgung in Nordrhein-Westfalen zu gewährleisten. Beim dritten Spitzentreffen im Juni 2025 in Düsseldorf zogen Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung, der Kommunen und Netzbetreiber sowie Funkturmgesellschaften eine positive Zwischenbilanz und legten weitere Schritte fest.
Positive Bilanz auch der Bundesnetzagentur

Die Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, Dr. Daniela Brönstrup, nahm in diesem Jahr als Gast an dem Treffen teil. Sie äußerte sich positiv über den Ausbaustand im bevölkerungsreichsten Bundesland: Die Zahl der weißen Flecken sei hier minimal, die Mobilfunkabdeckung deutlich besser als der Bundesdurchschnitt. Aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur zufolge liegt die 5G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen bei 95,7 Prozent, für die 4G-Flächenversorgung bei 98,5 Prozent. Der Anteil noch verbleibender weißer Flecken an der Landesfläche ist mit rund 1,3 Prozent gering. Auch der Anteil sogenannter „grauer“ Flecken, also Gegenden, die mindestens von einem Netzbetreiber versorgt werden, beträgt derzeit etwa 11,2 Prozent. Informationen zur Mobilfunkversorgung in NRW auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte veröffentlicht die Landesverwaltung in ihrem Dashboard.
Neue Standorte machen sich bemerkbar
Ende 2024 gab es nach Angaben aller Netzbetreiber bzw. der Funkturmgesellschaften in NRW insgesamt 17.744 Antennen-Standorte an rund 14.500 Masten. Allein im Jahr 2024 wurden 261 Masten neu errichtet – fast alle mit einer Nutzung durch mehrere Anbieter. Die Mobilfunknetzbetreiber treiben den Ausbau auch durch Aufrüstungen der bestehenden Infrastruktur voran: Über 1.400 Erweiterungen auf 4G bzw. 5G wurden an bestehenden Standorten 2024 insgesamt vorgenommen.

Eine erfreuliche Bilanz zieht auch Dirk Grewe, Director Regulatory Affairs bei o2 Telefónica:
„Die Nachfrage nach mobiler Telefonie und Datennutzung in unserem Netz ist ungebrochen hoch. Wir haben daher in den vergangenen zwölf Monaten erneut viel Energie in den Netzausbau in Nordrhein-Westfalen gesteckt, umfassend investiert und deutliche Fortschritte erzielt. Insbesondere die ländlichen Regionen, in denen es vereinzelt Ausbaulücken gab, profitieren nun von noch besserem Empfang. Hier greifen erstmals auch die Anfang 2024 eingeführten Veränderungen der Landesbauordnung, die eine Stärkung des Mobilfunkausbaus zum Ziel haben.“
Mobilfunkausbau sichert Zukunft des Landes
Als zentrales Ergebnis des Treffens unterzeichneten alle Beteiligten eine gemeinsame Absichtserklärung mit einer Verständigung auf neue Arbeitsschwerpunkte in der Zusammenarbeit und das gemeinsame Ziel einer Steigerung des Tempos beim Mobilfunkausbau.
„Wir wollen in NRW alle Regionen zukunftsfest machen – egal ob Stadt oder Land. Uns ist klar: Für viele ist ein stabiles, schnelles Netz heute genauso wichtig wie Wasser und Strom. Das haben uns auch die Rückmeldungen aus der Mobilfunk-Messwoche 2025 gezeigt. Deshalb unterstützen wir Kreise und kreisfreien Städte beim Ausbau vor Ort und wollen dabei Hindernisse, wie bei der Standortsuche oder der Stromversorgung neuer Masten gemeinsam beseitigen. So sorgen wir Schritt für Schritt für besseren Empfang“, so Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.
Klarer Kurs für besseren Empfang
Mit der Absichtserklärung, dem „Memorandum of Understanding“, werden aktuelle Entwicklungen in der Mobilfunkpolitik unter dem Leitbild der Task Force aufgegriffen:
- Die Initiative des Landes für ein Mobilfunkmessprogramm NRW wird unterstützt. Diese misst jährlich die Ist-Mobilfunkversorgung aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer im Schienenpersonennahverkehr und an Kreisstraßen auf Grundlage des Messkonzeptes der Bundesnetzagentur.
- Die Akteurinnen und Akteure der Task Force arbeiten gemeinsam darauf hin, die Rahmenbedingungen für den Mobilfunkausbau weiter zu verbessern. Insbesondere steht ab 2025 die Erfüllung der neuen Versorgungsauflagen im Fokus, um die Lebensverhältnisse in Nordrhein-Westfalen anzugleichen.
- Eine der wesentlichen Herausforderungen für den schnellen Ausbau des Mobilfunks ist die Stromanbindung von neuen Funkmasten wie auch die gemeinsame Nutzung vorhandener Strominfrastrukturen. Um mögliche Verbesserungen zu finden und umzusetzen, soll ein Round Table mit wichtigen Vertreterinnen und Vertretern aus der Telekommunikations- und Energiewirtschaft eingerichtet werden.
- Die Task Force begrüßt die Einrichtung des Kompetenzzentrums Digitale Infrastruktur NRW (KDI NRW) sowie die Mobilfunkmesswoche, die im Jahr 2025 erstmals bundesweit als Gemeinschaftsinitiative von Bund, Ländern und Kommunen durchgeführt wurde.
Die Task Force-Gruppe zieht im Sommer 2026 die nächste Bilanz. Angesichts der zeitnah geplanten gesetzlichen Verankerung eines überragenden öffentlichen Interesses für den Mobilfunkausbau dürfte das Thema bis dahin nochmals einen weiteren Schub erhalten haben – nicht nur in NRW.
Weitere Informationen
Weitere Informationen über die Task Force Mobilfunk NRW, zum vollständigen Memorandum of Understanding sowie zur Agenda der Task Force sind hier verfügbar.