Das BMVI auf Entdeckungsreise in Übersee

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Veröffentlicht am 06.11.2015

Gesteuert von einem amerikanischen Großunternehmen waren der Bundesverkehrsminister (öffnet in neuem Tab) Alexander Dobrindt (CSU) und seine parlamentarische Staatssekretärin (öffnet in neuem Tab) Dorothee Bär (CSU) letzte Woche im kalifornischen Silicon Valley (öffnet in neuem Tab) unterwegs. Auf dem Gelände der Forschungsabteilung des Internetkonzerns Google (öffnet in neuem Tab) testeten die beiden ein selbstfahrendes Auto. Begeistert von der digitalen Innovation und der ferngesteuerten Spritztour (öffnet in neuem Tab) erklärte Alexander Dobrindt die Erfindung des selbstfahrenden Autos zur „größten Mobilitätsrevolution seit der Erfindung des Automobils“. Auch Dorothee Bär tat ihre Begeisterung via Twitter mit einem Augenzwinkern (öffnet in neuem Tab) kund: Sie habe sich so „sicherer gefühlt, als wenn der Minister selbst gefahren wäre“. Jetzt ist es also an den deutschen Autobauern unter Beweis zu stellen, dass sie Politik auch hierzulande zu ähnlich großartigen Erlebnissen verhelfen können. BMW (öffnet in neuem Tab), VW (öffnet in neuem Tab) und Mercedes-Benz (öffnet in neuem Tab) stehen sicher gerne als Gastgeber für Testfahrten und Pressefotos bereit. Audi (öffnet in neuem Tab) hatte bereits das Vergnügen.

Damit die Mobilitätsrevolution nicht nur in den USA stattfindet, arbeitet der deutsche Verkehrsminister eifrig an der Einrichtung von Teststrecken (öffnet in neuem Tab) für autonomes Fahren in Deutschland. Nach dem Willen des Ministers soll die A 9, die durch seine bayerische Heimat führt, zur ersten „intelligenten und voll-digitalisierten Straße“ werden. Wie Teststrecken in der Praxis aussehen, konnten die deutschen Entdecker schon einmal in Detroit besichtigen. Die University of Michigan (öffnet in neuem Tab) hat dort das Testgelände „Mcity (öffnet in neuem Tab)“ eingerichtet, das Automobilherstellern, Zulieferern, Digitalunternehmen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung steht. In einer originalgetreuen Stadtlandschaft können dort automatisierte und vernetzte Fahrzeuge getestet werden.

Big Data und die Chancendiskussion

Weiter westlich, gab es aber noch mehr zu entdecken: In San Francisco besuchte die Delegation das Start-up Automatic Labs (öffnet in neuem Tab), das über eine App (öffnet in neuem Tab) die im Auto bereits vorhandenen Daten für den Fahrer nutzbar macht. Bald könnte man also selber herausfinden, ob das eigene Auto die erlaubten Abgaswerte überschreitet. Bevor es aber soweit ist, musste erst mal der Minister bei Gespräch (öffnet in neuem Tab) mit dem US-Verkehrsminister Anthony Foxx und Vertreter der US-Umweltbehörde EPA Auskunft geben.

Rund 25 Gigabyte Daten produziert ein durchschnittliches Auto schon heute pro Fahrstunde und die wollen nicht nur Amerikaner nutzen. Auch Dobrindt sieht in Deutschland Raum für eine „intensivere Chancendiskussion“ beim Thema Big Data (öffnet in neuem Tab). Praktische Vorteile bietet die datenbasierte Technik des Start-ups Automatic Labs jede Menge: Man kann nicht nur sein geparktes Auto wiederfinden oder nach einem Unfall Hilfe rufen, sondern beispielsweise durch die Auswertung der Daten auch den Fahrstil so optimieren, dass zukünftig weniger Sprit oder Strom verbraucht und die Umwelt geschont wird. Angesichts der ablehnenden Haltung in Deutschland, trösten den forschungsreisenden Verkehrsminister aber vielleicht die Worte von Christoph Kolumbus (öffnet in neuem Tab): „Nichts, was der menschliche Fortschritt hervorbringt, erhält die Zustimmung aller.“

Trotz der vielen technischen Fortschritte, die während der US-Reise bestaunt wurden, haben die Besucher aus der alten Welt bei einer Sache die Nase vorn: Während US-Verkehrsminister Anthony Foxx (öffnet in neuem Tab) seinem Gast beim Antrittsbesuch in Washington von seinen Plänen berichtet, einen Runden Tisch mit Experten einzurichten, um die nächsten Schritte auf dem Weg zu automatisiertem und vernetztem Fahren zu diskutieren, kann Dobrindt bereits auf zwei Jahre mit Gesprächen am Runden Tisch verweisen. Erstes Ergebnis dieser Expertenrunden ist die zur IAA (öffnet in neuem Tab) vorgestellte „Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren (öffnet in neuem Tab)“.

Dorothee Bär auf Foto-Safari

BM Alexander Dobrindt und sein US-Amtskollege Anthony Foxx, Foto BMVI
BM Alexander Dobrindt und sein US-Amtskollege Anthony Foxx, Foto: BMVI

Für die parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär gab es im Silicon Valley aber noch viel mehr zu sehen und zu besprechen. Neben facebook (öffnet in neuem Tab), Instagram (öffnet in neuem Tab), Google (öffnet in neuem Tab), Airbnb (öffnet in neuem Tab) und Uber (öffnet in neuem Tab) standen auch BMW (öffnet in neuem Tab) sowie Palantir (öffnet in neuem Tab) auf dem Programm. 40 Fotos gibt es zu den ereignisreichen Tagen in den USA auf Bärs Facebook-Profil (öffnet in neuem Tab). Besonders angetan schien die CSU-Abgeordnete von ihrem Besuch bei der Facebook-Tochter Oculus (öffnet in neuem Tab). Bei Twitter veröffentlichte sie ein Bild mit Oculus-Brille mit dem Kommentar (öffnet in neuem Tab) „will übrigens Filme nie mehr anders anschauen“. Da es sich bei dem gezeigten Streifen um einen Testfilm mit Henry (öffnet in neuem Tab) dem Igel handelt, darf man gespannt sein, welche Begeisterung die erste virtual reality-Vorführung eines Bondstreifens (öffnet in neuem Tab) zukünftig bei Zuschauern auslöst.

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