Bundestagswahl 2017: Welche Partei passt zu mir?

Foto: CC-by 2.0 Flickr user Josh Tasman / Bildname Question Finger 5 / Ausschnitt bearbeitet
Veröffentlicht am 01.09.2017

Welcher Song beschreibt dich am besten? „Im Zweifel für den Zweifel“ von Tocotronic, wie die Linke oder die deutsche Nationalhymne, gespielt von den Berliner Philharmonikern, wie die CDU? Das neue Tool Musik-O-Mat vergleicht den Musikgeschmack des Users mit dem der Parteien. Der bekannte Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, bei dem sich Wähler in spe spielerisch über die Positionen der Parteien zur Bundestagswahl informieren können, wurde Ende August freigeschaltet. Zur Zeit tummeln sich für den Zweifel aber schon ein paar weniger aussagekräftige Alternativen im Netz.

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Wahlentscheidung nach Playlist?

Für den Musik-O-Mat hat der Musikstreamingdienst Deezer die Parteizentralen von CDU, SPD, FDP, Grünen und Linken gefragt, welchen Hit sie auf der Wahlparty spielen oder was für ein Stück sie zum Tanzen bringt. Die Fragen und Antworten werden dann an den Nutzer gerichtet. In jeden Song kann man zur Gedächtnisauffrischung 30 Sekunden hineinhören. Am Ende erscheint die persönliche Graphik mit wieviel Prozent die Antworten mit denen der Parteien übereinstimmen. Wer von Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“ einen Ohrwurm bekommt, gibt einen Punkt an die CDU, wessen Lebensmotto am ehestem „Unfuck the world“ von Prophets of Rage nahekommt, stimmt mit der SPD überein. Die Grünen haben hier „Harder Better Faster Stronger“ von Daft Punk angegeben. Die FDP hört wiederum heimlich „Wrecking Ball” von Miley Cyrus. Deezer stellt am Ende des Tests die gesamten Playlisten der Parteien mit jeweils 17 Musiktiteln zu Verfügung.

Wahltool für Erstwähler

Für Unentschlossene, die sich bei ihrer Wahlentscheidung weniger auf ihren Musikgeschmack verlassen wollen, gibt es die WahlSwiper App, die nach dem Tinder-Prinzip den Wahl-O-Mat simuliert. 30 Ja/Nein Fragen gibt es – zum Beispiel zum politischen Asyl für Edward Snowden oder zur doppelten Staatsbürgerschaft. Eine Frage zum Tempolimit ist dabei und ob der Mindestlohn von zehn Euro eingeführt werden sollte. Entwickelt wurde die App von einem Team aus Journalisten, Politik-Studenten, App-Entwicklern, Grafikern und Videoproduzenten in einem Projekt der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die App soll vor allem junge Leute, Erstwähler und Menschen ansprechen, die bisher wenig Zugang zu politischen Themen hatten. Zu jeder Frage gibt es ein kurzes Erklärvideo. Die Ergebnisse können gespeichert werden und so Veränderungen der eigenen Meinung nachvollzogen werden.

Beide Wahltools verweisen in kleinerer oder größerer Schrift darauf, dass die Anwendung keine Wahlempfehlung gibt, sondern lediglich der Information dient. Ohne Zweifel empfiehlt es sich daher, einen Blick in die Wahlprogramme zu werfen – UdL Digital hat die wichtigsten digitalpolitischen Positionen der Parteien übersichtlich zusammengestellt.

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