Twitter-Lyrik und Open Academy mit Björn Böhning und Alexander Görlach im BASE_camp

Foto: E-Plus-Gruppe
Veröffentlicht am 16.06.2011

Foto: E-Plus-Gruppe
Gestern fanden im BASE_camp gleich zwei Veranstaltungen in Kooperation mit dem Institut für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin (IKM) statt. Zunächst ging es ab 18:30 Uhr bei der vierten Vorlesung der Reihe „Open Academy“ um das Thema Digitale Öffentlichkeiten, das anhand der Leitfrage, wie sich die Kommunikation von Parteien und Regierungen durch Internetmedien verändert hat, mit den Gästen Alexander Görlach und Björn Böhning unter der Moderation von Elias Sievernich diskutiert wurde.

Böhning betonte zunächst, dass es nur dann sinnvoll sei, politische Kommunikation über die sozialen Medien zu betreiben, wenn man dieses auch nach außen glaubwürdig vertreten könne. Das meint, dass die Prinzipien Offenheit, Transparenz und Dialogbereitschaft auch hier Priorität haben müssten und die Kanäle des Social Webs nicht nur zum Aussenden von Informationen genutzt werden dürften – mitunter dabei nicht einmal von der ausgewiesenen Person selbst.

Görlach knüpfte an diesen Punkt an, indem er kritisierte, dass die Debatte um die sozialen Netzwerke in ihrer Funktion als Kommunikations- und Informationsmedium bisher noch größtenteils offline stattfände. So würden etwa viele Printmedien ihre Artikel für die Online-Präsenz nur geringfügig umformulieren, was zeige, dass die Prinzipien und die damit einhergehenden Chancen von Social Media oftmals noch nicht verstanden würden.

Auf der anderen Seite erkannten beide Diskutanten eine positive Entwicklung hinsichtlich der Mobilisierungskraft, die soziale Medien auf Bürgerbewegungen entfalten. So hätte es diese natürlich auch vor dem Aufkommen des Web 2.0 gegeben, deutlich erleichtert werde nun aber der Austausch mit Personen, die ähnliche Interessen verfolgen. Soziale Medien könnten dadurch den Bürgern die Partizipation erleichtern.

Um 20:00 Uhr schließlich fand – wie etwa vom Hauptstadtblog angekündigt – eine Lesung zu Twitter-Lyrik, Poesie in 140 Zeichen,  statt, die in Zusammenarbeit mit dem Portal literaturcafe.de zustande kam, das regelmäßig Twitter-Lyrik-Wettbewerbe veranstaltet. Die besten Kurzgedichte aus diesen wurden dann gestern von den beiden Schauspielstudenten Linda Stelzner und Christian Werner vorgetragen, nachdem Initiator Wolfgang Tischer kurz eine Einführung in die Thematik gegeben hatte. Zur Untermalung des Abends waren außerdem Gedichtprojektionen und lyrischen Installationen zu sehen.

Fotos der Veranstaltung kann man hier anschauen. Darüber hinaus geben die Studenten des IKMs in ihrem Blog Mobile Stories weitere Einblicke in Form von kurzen Handyclips, die Interviews mit Beteiligten und Gästen zeigen.

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion