Zu wenig Wettbewerb geht zu Lasten der Verbraucher


Gesunder Wettbewerb kommt in erster Linie dem Verbraucher zugute. Wenn dieser existiert, sind alle Wettbewerbs-Teilnehmer gefordert, Innovationen zu fördern und verbraucherorientierte Lösungen bereitzustellen. Im Umkehrschluss heißt das, fehlender Wettbewerb geht zu Lasten der Verbraucher. Zu eben diesem Ergebnis kommt die europäische Studie „Europas digitales Defizit“ (öffnet in neuem Tab), die vom europäischen Wettbewerbsverband ECTA (European Competitive Telecom Association) (öffnet in neuem Tab) initiiert und vom Beratungsunternehmen Analysis Mason durchgeführt wurde. Demnach gehen nach Schätzungen Verbrauchern und Unternehmen innerhalb der Europäischen Union 25 Milliarden Euro verloren, weil nach wie vor zu wenig Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt vorhanden ist.
In Deutschland ist der Markt durch die „anhaltende Dominanz der Deutschen Telekom AG“ geprägt. Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) (öffnet in neuem Tab), zu dessen Mitgliedern auch die E-Plus Gruppe zählt, monierte die zu langsame Umsetzung des Wettbewerbsgedanken in Deutschland: „Die Untersuchung zeigt deutlich, dass der Wettbewerb in Deutschland nicht auf festem Boden steht. Das Wettbewerbsrecht wird zu langsam und ineffektiv umgesetzt, um Missbrauch durch den Ex-Monopolisten zu verhindern.“ (öffnet in neuem Tab) Die Bundesnetzagentur (öffnet in neuem Tab), so Grützner, müsse schneller auf Marktverdrängungs- und Wettbewerbsverhinderungsstrategien reagieren (öffnet in neuem Tab).
Der VATM hat die Studie dem europäischen Parlament vorgelegt (öffnet in neuem Tab), um auf die bestehenden Missstände aufmerksam zu machen. Die vollständige Studie kann hier runtergeladen werden (öffnet in neuem Tab). Ein weiteres Indiz für die unzureichende Wettbewerbssituation auf dem Telekommunikationsmarkt in Deutschland ist ein Bericht des amerikanischen Handelsbeauftragten Ron Kirk, der eine stärkere Öffnung des Telekom-Netzes für den Wettbewerb fordert und Deutschland als einziges europäisches Land auf eine schwarze Liste (öffnet in neuem Tab) setzte, auf der sich auch Staaten wie China, Thailand oder Jamaika befinden.