Wie twittern Regierungschefs weltweit?

Veröffentlicht am 10.08.2012

Jüngst hat Burson-Marsteller unter dem Titel Twiplomacy eine globale Studie über die Twitter-Nutzung von Staats- und Regierungschefs herausgegeben. Dazu wurden die Twitter-Aktivitäten von 193 Regierungen weltweit (und damit insgesamt 264 Twitter-Accounts) getrackt. Neben der Analyse des Twitter-Verhaltens gibt es zusätzliches Datenmaterial, wie etwa eine Liste mit den jeweils ersten Tweets der getrackten Regierungen und eine Liste mit den erfolgsreichsten Tweets

Laut der Studie sind inzwischen fast zwei Drittel aller Staats- und Regierungschef bei Twitter zu finden. Schaut man die Zahlen aber genauer an, relativiert sich dieser Wert wieder: Nur 30 Staats- und Regierungschefs nämlich twittern überhaupt selbst – filtert man danach, wer dies auch in regelmäßigen Abständen tut, sind es noch weniger.

Dialogfunktion fast ungenutzt
Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich, wenn man danach schaut, wer Twitter tatsächlich als Dialogmedium versteht: Von den 264 analyierten Nutzern haben 90 noch nie einen Retweet geschickt und 99 noch nie eine @Antwort gesendet. Das gilt auch, wenn es darum geht über Twitter „mit den Kollegen“ zu kommunizieren: Fast die Hälfte der weltweit führenden Politiker folgt keinem anderem Regierungschef.

Vernetzungsgrad variiert stark

Am besten vernetzt ist EU-Ratspräsident van Rompuy (@euHvR), der elf Regierungen, die ihm folgen, ebenfalls folgt. Ein Viertel aller anderen auf Twitter aktiven Regierungen folgt Barack Obama (@BarackObama) bzw. dem Weißen Haus. Im Gegenzug folgen Barack Obama und das Weiße Haus jedoch nur drei anderen Regierungen: Norwegen, Großbritannien und Russland – der Grund, warum der Titel des “best connected world leaders” an van Rompuy geht.

Obama besitzt größte Reichweite

Nichtsdestotrotz ist Barack Obama der weltweit führende Politiker auf Twitter, mit 17.115.077 Anhängern. Er war auch der erste Politiker, der sich auf Twitter anmeldete – nämlich schon am 5. März 2007. Der populärste Tweet mit  62.047 Retweets stammt ebenfalls von Obama und heißt: „Gleichgeschlechtliche Paare sollten in der Lage sein zu heiraten.“

Wahlerfolg statt echter Austausch

Die Studie zeigt zudem, dass viele Politiker in Wahlkampfzeiten in dem Netzwerk aktiv sind – nach ihrer Wahl aber ihren Account verwaisen lassen. Als Beispiele werden Frankreichs Präsident François Hollande (@fhollande) oder Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff (@dilmabr) genannt.

Alle Daten gibt es hier auch als Excel-Datei zum Download.

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