Standpunkt: EU-Bericht bestätigt gut funktionierenden Roamingmarkt

Credit: iStock/elenabs und Shutterstock/kanvictory
Credit: iStock/elenabs und Shutterstock/kanvictory
Veröffentlicht am 17.07.2025

Ein neuer Bericht der Europäischen Kommission bestätigt den Erfolg der „Roam-Like-At-Home“-Politik und hebt einen dynamischen Großhandelsmarkt hervor. Angesichts der fortschreitenden Diskussionen über die Vereinfachung der Telekommunikation ist es an der Zeit, von einer strengen Preisregulierung zu Maßnahmen überzugehen, die Investitionen und Innovationen fördern.

Der Sommer steht vor der Tür, die Urlaubssaison beginnt, und die meisten Europäer werden ihre Sommerferien innerhalb der Europäischen Union verbringen. Wenn wir die kulturelle und regionale Vielfalt Europas erkunden, möchten wir unser Smartphone nicht missen. Eine gute Netzabdeckung ist unverzichtbar, um die richtige Route zu finden, die schönsten Orte zu entdecken und mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. Während wir unseren Sommer genießen, müssen wir uns keine Gedanken über zusätzliche Kosten für Mobilfunkdienste (Sprache, SMS und Daten) machen, denn wir profitieren von einer Regelung namens „Roam-Like-At-Home“ (RLAH).

Die Roaming-Verordnung hat eine neue Art der europäischen Konnektivität geschaffen

Seit 2017 können Menschen in der EU und im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ihre Mobiltelefone grenzüberschreitend wie zu Hause nutzen – ohne Überraschungsrechnungen und ohne zusätzliche Gebühren. Nach der Überarbeitung der Verordnung im Jahr 2022 (öffnet in neuem Tab) verfolgt sie weiterhin das Hauptziel, sicherzustellen, dass Verbraucher auf Reisen nicht übermäßig belastet werden.

Gleichzeitig wurden mit dem Rahmenwerk ein regulierter Großhandelsmarkt und ein Fahrplan für Obergrenzen für Großhandelspreise für den Roamingzugang geschaffen, die sicherstellen sollen, dass Mobilfunkbetreiber weiterhin ihre Kosten decken und in Netze investieren können. Ein weiteres Ziel dieses Rahmenwerks ist die Bereitstellung von Notdiensten (öffnet in neuem Tab)für alle europäischen Bürger, die grenzüberschreitend zugänglich sind.

EU-Bericht zeigt: Roaming-Verordnung funktioniert gut

Aufgrund einer gesetzlichen Verpflichtung musste die Europäische Kommission bis Ende Juni 2025 einen Bericht über den Stand des EU-Roamingmarktes (öffnet in neuem Tab) veröffentlichen. Dieser Bericht ist auch Teil einer regelmäßigen Überprüfung, um sicherzustellen, dass das System fair, erschwinglich und nachhaltig ist – sowohl für Verbraucher als auch für Mobilfunkbetreiber. Dies sind die wichtigsten Schlussfolgerungen der Europäischen Kommission:

  • Roaming ist kostenlos für europäische Kunden, die innerhalb der EU reisen – und daran wird sich so schnell nichts ändern.
  • Der Notrufzugang wird verbessert, da die Betreiber ihre Nutzer darüber informieren, wie sie Notdienste erreichen können, wenn sie in ein neues europäisches Land einreisen.
  • Überraschungsrechnungen sind selten, da integrierte Limits (wie automatische Abschaltungen bei 50 € oder 100 €) unerwartete Gebühren verhindern, wenn Kunden nicht terrestrische Roamingdienste in Flugzeugen oder auf Schiffen nutzen.
  • Hinter den Kulissen sinken die Preise auf dem Großhandelsmarkt. Die Großhandelspreise, die Mobilfunkunternehmen einander für die Bereitstellung von Roaming-Verbindungen für ausländische Kunden berechnen, sinken – insbesondere für Daten. Dies ist ein deutlicher Indikator für die Vitalität des europäischen Roamingmarktes.

Roaming – eine europäische Erfolgsgeschichte

Der nun veröffentlichte Bericht der EU-Kommission zeigt deutlich, dass die Roaming-Regulierung eine positive Marktentwicklung ausgelöst hat. Niemand in Europa kann daran zweifeln, dass der bei den Verbrauchern beliebte und mittlerweile als selbstverständlich angesehene RLAH-Grundsatz in Zukunft abgeschafft wird.

Credit: iStock/Fahroni

Gleichzeitig zeigt der Bericht auch, dass es einen dynamischen und funktionierenden Großhandelsmarkt gibt, auf dem die Kosten, die sich die Netzbetreiber gegenseitig in Rechnung stellen, oft sogar unter den regulierten Preisobergrenzen liegen. Wenn in den kommenden Monaten im Rahmen der Ausarbeitung eines neuen EU-Gesetzes über digitale Netze (öffnet in neuem Tab) Möglichkeiten für eine Vereinfachung der Regulierung diskutiert werden, sollten die politischen Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden in Europa über das Roaming nachdenken.

Der größtmögliche Erfolg einer Regulierung besteht darin, dass sie die Entstehung eines voll funktionsfähigen Marktes ermöglicht. Wenn dieses Regulierungsziel erreicht ist, ist die Zeit für eine Deregulierung gekommen, denn ein voll funktionsfähiger und gesunder Markt erfordert keine Interventionen.

Daher sollte die EU ihre Roaming-Politik von einer kostenbasierten Preisregulierung auf Maßnahmen umstellen, die mehr Investitionen und Wettbewerb in eine sichere, souveräne Infrastruktur fördern. Beschränkungen für Roaming-Großhandelspreise und Terminierungsentgelte sollten aufgehoben werden, und zumindest sollten keine weiteren Preissenkungen erfolgen.

Dieser Artikel wurde ebenfalls im Telefónica S.A. Blog veröffentlicht:

EU report shows that existing roaming regulation is well-functioning – Telefónica (öffnet in neuem Tab)

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion