Geplanter Zufall per Serendipität

Veröffentlicht am 03.11.2014

Serendipität ist mehr als nur ein glücklicher Zufall – es bedeutet etwas zu finden, was man ursprünglich nicht gesucht hat, aber sehr nützlich ist. Im Fall von Coworking Spaces kann das auch eine Person sein, die man zufällig trifft und die bei einem Problem behilflich ist. Diesem Prinzip folgen die Erfinder der Serendipity Machine.

Virtuelle und physische Welt verbinden

„Wir brauchen keinen permanenten Schreibtisch mehr, aber dafür maximale Flexibilität“, schreiben die Betreiber und argumentieren, man brauche neue Werkzeuge, um Vernetzung und Zusammenarbeit zu ermöglichen. Um solche Begegnungen zu unterstützen, werden Coworking Spaces als flexible Arbeitsplätze genutzt. Die Erfinder erklären, mit der Serendipity Machine würde „ein virtueller Mantel über einen realen Standort“ gelegt. Das bedeutet den Versuch, Menschen und ihre Arbeit in Büros ebenso wie auf öffentlichen Plätzen sichtbar zu machen. Beispielsweise lässt sich über diese virtuelle Umgebung entdecken, an welchem Ort Kommunikationsexperten arbeiten.

Über die Online-Plattform können sich registrierte Nutzer mit ihrem Standort einloggen, je nach ihrer eigenen Umgebung flexibel per Computer, Tablet oder Smartphone. Dort kann man seine Hilfe frei anbieten oder welche erhalten. Die Serendipity Machine zeigt einem dann in Echtzeit das bestehende virtuelle Netzwerk an diversen physischen Standortorten an – nach Angaben der Website existieren 3,8 Millionen potenzielle Verbindungen weltweit mit rund 40.000 verschiedenen Wissensthemen.

Quelle Grafik: http://serendipitymachine.com/

Finden und gefunden werden

Dadurch entsteht eine Art geplanter Zufall: Das geplante Element ist das aktive Einloggen und somit das Signal der Offenheit für den Austausch. Der Zufall spielt eine Rolle, denn zur richtigen Zeit müssen die Personen mit der nützlichen Idee oder Fertigkeit am richtigen Ort aufeinandertreffen. Aus den virtuellen Handshakes können Freundschaften und Geschäftskontakte entstehen, die wieder in neuen Kooperationen und Projekten resultieren. Anders als etwa bei einer abendlichen Networking-Veranstaltung, wo man aktiv hingeht und teilnimmt, findet die Vernetzung in Coworking Spaces bei der täglichen Arbeit quasi nebenbei statt. Das Konzept wird vor allem in Großstädten immer beliebter und innovativer.

Das Geschäftsmodell der Serendipity Machine-Betreiber ist stufenartig aufgebaut. Es gibt eine kostenlose Version mit eingeschränkten Möglichkeiten, die für Privatpersonen, gemeinnützige Vereine oder Start-ups mit limitiertem Budget nützlich sein kann. Bis zum Großunternehmen gestaffelt können weitere Funktionen dazugebucht werden, durch die man soziale Netzwerke einbinden kann und eine Dashboard-Analyse verfügbar ist. In Deutschland zu den aktivsten zählt beispielsweise das Business Village in Chemnitz.

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