Die digitale Entscheidungshilfe

Veröffentlicht am 06.03.2014

Es gibt einige Dinge im Leben, die wir nicht so gerne tun: Zähne putzen, Medikamente einnehmen oder sich zwischen den Regalen im Supermarkt verlaufen. Glücklicherweise gibt es digitale Lösungen, die uns unangenehme Aufgaben erleichtern. Wenn unsere technischen Geräte mitdenken und aufpassen, dass wir oder unsere Bekannten uns vernünftig versorgen, bekommen die lästigen Pflichten eine fröhliche Neigung.

Lichtnavigation im Supermarkt

Unübersichtliche Supermärkte und unzählige Rezeptideen – da kann das Einkaufen von Lebensmitteln schon nervenaufreibend werden. Ein niederländisches Unternehmen arbeitet an der Möglichkeit, Kunden mithilfe ihres Smartphones durch Supermärkte zu navigieren und das planlose Umherirren in den Gängen auf der Suche nach Waren zu beenden. Dafür wählt der Kunde zunächst ein Rezept in der App aus. Im nächsten Schritt nimmt die Kamera des Smartphones Lichtimpulse in den verschiedenen Bereichen des Supermarkts auf und berechnet für den Nutzer den besten Weg zu den Zutaten. Dazu kommen zielgenaue Werbung und Gutscheine per Push-Nachricht auf dem Smartphone. Befindet man sich in der Gemüseabteilung, erhält man beispielsweise einen Rabatt auf Avocados, oder man bekommt ein Angebot für Pizzen, wenn man sich in der Tiefkühlabteilung aufhält.
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Zähneputzen als Erlebnis

Ähnlich komplex wie durch die Gänge im Supermarkt kann sich der Weg der Zahnbürste im Mund gestalten. Eine Zahnbürste des französischen Start-ups Kolibree kommuniziert daher mit dem Smartphone. Eine Variante dieses Modells wurde kürzlich auch von einem deutschen Hersteller auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt. Über eine App und per Bluetooth 4.0 können die Putzgewohnheiten aufgezeichnet und an das Smartphone übermittelt werden. Ein Zahnarzt des Vertrauens könnte diese Daten auswerten und für den Benutzer der elektrischen Bürste dann eine individuelle Zahnpflegeanleitung programmieren. Das Mobilgerät würde während des Zähneputzens anzeigen, wo und wie der Benutzer seine persönlichen Problemstellen erreicht. Außerdem schlägt es Alarm, wenn man zu viel Druck mit der Bürste ausübt. Mithilfe der App kann der aktuelle Verlauf und der langfristige Fortschritt der Behandlung kontrolliert werden.

Natürlich soll sich der Verbraucher dabei nicht langweilen: Die App kann während des Putzvorgangs aktuelle Nachrichten, Informationen zum Wetter oder Sonstiges anzeigen. Kinder, die die interaktive elektrische Zahnbürste benutzen, werden mit Punkten belohnt und angefeuert, sich zu verbessern – letztendlich kann es zum Wettbewerb der ganzen Familie oder Wohngemeinschaft werden.

Ein persönlicher Sonnenschutz-Coach

Neben Zahnproblemen dürfte auch das Thema Sonnenbrand bald der Vergangenheit angehören, sofern man sich künftig am Sonnenmessarmband June orientiert. June besitzt einen Sensor, der als Schmuckstück am Handgelenk oder als Brosche getarnt die aktuelle Sonneneinstrahlung misst. Über eine App auf dem Smartphone erhält man Informationen über den eigenen Hauttyp und entsprechende Ratschläge zum empfohlenen Sonnenschutzfaktor. Der persönliche Sonnenschutz-Coach weist den Benutzer auch darauf hin, wenn man einen Hut oder eine Sonnenbrille tragen sollte. Spätestens wenn die Sonne zu stark auf dem Smartphone-Bildschirm blendet, um die Tipps zu lesen, kommt man vielleicht auch selbst auf diese Idee.

Die Pillenbox denkt mit

Ein ebenfalls unangenehmes Thema für viele ist die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Ob man selbst krank ist oder auf Verwandte achten muss bzw. will, eine kontrollierte Einnahme von Medizin ist oft schwierig. Die vernetzte Pillenbox eines französischen Unternehmens soll helfen der täglichen Pflicht nachzukommen. Mit imedipac kann die Behandlung zudem aus der Ferne überwacht werden. Die elektronische Box bemerkt mithilfe von Sensoren, Dioden und weiteren Funktionen, wie häufig die Tabletten eingenommen wurden. Falls notwendig schickt imedipac Erinnerungen per SMS und E-Mail oder sendet Sprachnachrichten über das Festnetz oder das Mobiltelefon.

So gibt es offenbar für alle Bereiche im Leben eine digitale Lösung. Ob man lieber selbst die Erfahrung sammelt, wie viel Sonne man verträgt, oder es bevorzugt durch den Supermarkt zu schlendern und Rezepte aus dem Kochbuch zu nehmen – diese Entscheidung kann man immer noch analog treffen.

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