Besser essen durch Big Data: Neue Anwendungen von Telefónica und IBM


Foto: unsplash / Sasha Zvereva
Der 30. November wird besonders delikat im Telefónica BASECAMP. Bei unserem Event über Genuss und Technik (öffnet in neuem Tab) treffen sich Köche, Food-Blogger und Ernährungsexperten, um neueste Küchentrends zu diskutieren. Doch wer hätte gedacht, dass man sogar mit Big Data kochen kann? Telefónica und auch IBM machen es möglich. Die beiden Großunternehmen gehen das Thema von zwei Seiten an: passende Rezepte für vorhandene Zutaten suchen – oder gleich ganz neue Speisen durch Datenanalyse erfinden. Kaum zu glauben, dass Computer so einen guten Geschmack haben!
Unser internationales Forschungszentrum Telefónica I+D (öffnet in neuem Tab) stellte erst neulich (öffnet in neuem Tab) seine Lösung Appetit (öffnet in neuem Tab) vor, die ab jetzt durch die Universität von Barcelona weiterentwickelt wird. Mit dieser Web-Anwendung lassen sich Zutaten durch die Technik des Food Bridging kombinieren: Ihre Algorithmen finden alle Kombinationsmöglichkeiten, die wohlschmeckend sind, damit Köche daraus neue Kreationen entwickeln können. Die Basis bildet eine mathematische Analyse von über 100.000 Rezepten aus Kochbüchern der Haute Cuisine (öffnet in neuem Tab), der Flavor Bible (öffnet in neuem Tab), dem Book of Affinities und der Website MyRecipes.com (öffnet in neuem Tab).
Appetit: Neuronales Netz aus Nahrungsmitteln
Appetit organisiert die verwendeten Zutaten in einem neuronalen Netz (öffnet in neuem Tab), das sich daran orientiert, wie oft sie bisher gemeinsam in Rezepten auftreten. Diese Vorgehensweise funktioniert ähnlich wie beim Digital Brain (öffnet in neuem Tab), das im Intranet von Telefónica Deutschland die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern verbessert. Nur dass dieses Mal nicht Experten entsprechend ihren Fähigkeiten vernetzt werden, sondern Speisen nach ihrem Geschmack. Je häufiger zwei Zutaten gemeinsam in Rezepten auftauchen, desto stärker ist ihre Verbindung.
Zu der Web-Anwendung gehört außerdem ein großes Verzeichnis von Nahrungsmitteln, das nach Speisekategorien gruppiert ist und Beschreibungen mit Fotos sowie Informationen über Unverträglichkeiten enthält. Zusätzlich analysiert der Algorithmus von Appetit, wie man einzelne Bestandteile von Rezepten ersetzen oder ganz neue Kombinationen aus vorhandenen Zutaten entwickeln kann.
Chef Watson: Künstliche Intelligenz zum Kochen
Damit erinnert die Lösung von Telefónica I+D an den Chef Watson (öffnet in neuem Tab) von IBM, der schon seit einigen Monaten als Ratgeber im Internet bereitsteht, aber bisher nur bekannte Rezepte empfiehlt. Wer hätte beispielsweise geglaubt, dass es so viele köstliche Gerichte aus Eiern, Ketchup, Bier und Butter gibt?

Die künstliche Intelligenz des amerikanischen Computer-Konzerns, die zusätzlich auch als Onkologe (öffnet in neuem Tab) und Regisseur (öffnet in neuem Tab) und Genforscher (öffnet in neuem Tab) arbeitet, schlägt gleich fünf (öffnet in neuem Tab) davon vor. Sie hat außerdem noch 10.000 weitere Rezepte gespeichert, die aus der Datenbank von Bon Appétit (öffnet in neuem Tab) stammen. Man muss also nur einmal nachschauen, was der Kühlschrank noch hergibt, und Watson findet gleich die beste Kombination dafür.
Kognitives Kochen nennt IBM diesen neuen Trend, weil auch Watson auf neuronalen Netzen basiert, die wie menschliche Gehirne immer klüger werden, je länger sie sich mit einem Thema beschäftigen. Demnächst könnte Watson auch Parfüms entwickeln, indem er Gerüche analysiert, schreibt IBM in seinem Blog (öffnet in neuem Tab). Doch solange er keine Schnittstelle zum Thermomix (öffnet in neuem Tab) hat, muss immer noch jeder Benutzer das Kochen selbst erledigen. Das könnte auch ein gutes Thema für unsere Veranstaltung am 30. November (öffnet in neuem Tab) sein.