Wie twittert eigentlich… Hermann Gröhe

Veröffentlicht am 07.02.2014

Als früherer CDU-Generalsekretär und derzeitiger Bundesgesundheitsminister ist Hermann Gröhe gut vernetzt. Bereits mit 16 Jahren trat er der CDU bei und begann dort eine klassische politische Laufbahn. Auch Bundesvorsitzender der Jungen Union war Gröhe mehrere Jahre lang, bis er 1994 als Abgeordneter in den Bundestag gewählt wurde. Doch der Minister ist auch online unterwegs. Der Rechtsanwalt aus Uedem in Nordrhein-Westfalen ist seit Dezember 2009 bei Twitter und hat mittlerweile 11.200 Follower, die sich für seinen Account interessieren.

Viel Information, wenig Interaktion

Seinen Account nutzt der Gesundheitsminister vor allem dafür, über seine politischen Positionen und Aktivitäten zu informieren. Er weist auf seine Interviews hin, die sich mit dem Thema Pflege beschäftigen oder auch mit kontroversen Fragen wie der Sterbehilfe, die er als Christdemokrat strikt ablehnt. Fast jeder Tweet enthält einen Link und die entsprechenden Hashtags, denn Quellenangaben für seine Meinungsäußerungen findet er unverkennbar wichtig und informativ. Ab und zu gibt’s auch ein Foto von einem seiner zahlreichen Interviews. Die Tonalität seiner Tweets ist grundsätzlich eher sachlich und nüchtern, was den informativen Charakter seines Accounts verstärkt. Retweets findet man häufig von Partei-Accounts der CDU, Replys hingegen sucht man bei Gröhe vergeblich. Twitter als interaktives Kommunikationswerkzeug, um Gespräche mit Kollegen oder anderen Nutzern zu führen, ist ihm offenbar weniger geheuer. Auch Einblicke in seinen persönlichen Alltag gewährt er über diese Plattform nicht, doch das ist unter hochrangigen Politikern sowieso selten.

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Zurückhaltung bei virtuellen Debatten

Hermann Gröhe gehört allerdings auch nicht zu denen, die sich bei Twitter permanent und täglich zu allen Ereignissen äußern oder sich in laufende Online-Diskussionen einmischen. Tatsächlich verlief es mehrere Jahre lang so, dass er nur durchschnittlich zehn Tweets im Monat schrieb. Mit dem Wahljahr 2013 änderte sich das schlagartig, denn offensichtlich war der digitale Kanal Teil seiner Wahlkampfstrategie. Von 5 Tweets im Dezember 2012 schoss die Anzahl seiner Tweets auf 53 im Januar 2013 hoch und behielt eine ähnliche Höhe bis kurz nach der Wahl im September bei. Seit dem Wahlsieg und vor allem seit Antritt des Ministerpostens droht seinem Account wieder der Sinkflug.

Fazit

Als einer von nur drei Bundesministern aus der derzeitigen Regierungskoalition, die aktiv twittern, hält Hermann Gröhe seine Follower über seine Positionen und über Aktivitäten der CDU auf dem Laufenden. Seit er das Thema Gesundheitspolitik betreut, liest man hier häufiger, wie die künftige Linie der Bundesregierung verlaufen wird. Auch das Ausmaß an Interviews, denen sich ein Minister im Laufe seiner Amtszeit stellen muss, wird deutlich. Wer allerdings mehr über den Mensch als über den Politiker erfahren möchte, muss sich einen anderen Kommunikationskanal suchen.

Hier ist die komplette Serie “So twittert die Politik” zu finden.

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