Und was machst du so mit dem Smartphone in Meetings?

Veröffentlicht am 03.06.2015

Die BITKOM hat gerade eine interessante Studie veröffentlicht, die aufzeigt, was Smartphone-User so während eines Meetings mit ihrem Smartphone anstellen. Und mal ganz ehrlich: Wer greift nicht hin und wieder zum Telefon, wenn das Meeting gefühlt kein Ende nehmen will. Mal eben kurz  WhatsApp checken und beantworten, E-Mails aktualisieren, auf Facebook stöbern, … . Die Versuchung ist einfach da, sich kurz mal vom Monolog anderer Kollegen ablenken zu lassen und in die virtuelle Welt abzutauchen. Und so hören wir in der realen Welt des Meetings mit einem halben Ohr zu, während wir in der digitalen Welt fleißig kommentieren, retweeten oder einfach nur liken.

In Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung im Auftrag des BITKOM wurden 1016 Bundesbürger ab 14 Jahre befragt, darunter 575 Berufstätige. Laut Studienergebnisse erledigen vier von zehn berufstätigen Smartphone-Usern (41%) mit ihrem Alleskönner in Meetings nebenbei private Sachen. 36% lenken sich so ab und zu ab, 5 Prozent regelmäßig. Wer sein Smartphone während des Meetings für private Dinge nutzt, liest oder beantwortet überwiegend private Nachrichten wie E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder SMS (67%). Rund jeder Dritte (29%) nutzt soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter, rund jeder Vierte (27%) spielt oder liest aktuelle Nachrichten im Netz (23 %). 15% informieren sich über Sportergebnisse und 6 Prozent kaufen mit ihrem Smartphone während der Besprechung auf Online-Shopping-Portalen ein. Online-Shopping! Da ist es wieder – mein neues Lieblingshobby.

Aber nicht jeder empfindet den Blick aufs Handy vor den referierenden Kollegen als besonders höflich. Drei Viertel der Befragten stört das Verhalten sogar und sie empfinden die digitale Ablenkung als unnötig. 41% sagen, dass dadurch die Qualität des Meetings leidet und wenn man mal ehrlich ist, haben die Befragten da Recht. Denn auch wenn wir Frauen ja wahnsinnig multitaskingfähig sind, muss man ehrlich eingestehen, dass man natürlich nicht alles parallel mit der gleichen Aufmerksamkeit erledigen kann. Eine Sache kommt immer zu kurz.

Aber warum ist der Griff zur digitalen Welt während eines Meetings für so viele selbstverständlich geworden? BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder hat hierfür eine plausible Erklärung: „Das Smartphone ist inzwischen für viele Nachrichtenzentrale, Adressbuch, Kalender und Notizbuch. Das Smartphone in der Besprechung einfach auszuschalten und wegzulegen, ist für viele kaum möglich und würde gerade auch von jenen nicht akzeptiert, die umgekehrt ganz selbstverständlich dringende dienstliche Belange auch in der Freizeit oder sogar im Urlaub erledigen.“ Rohleder weiter: „Umso wichtiger ist es, dass es soziale Spielregeln gibt, wann und wie die Geräte genutzt werden.“

Vielleicht muss man sich hin und wieder Peter Lustig zurück ins Gedächtnis rufen, den Besserwisser, der in den 80ern im ZDF den Kindern die Welt erklärte.  Am Ende jeder „Löwenzahn“- Folge lächelte er in die Kamera und sprach: „Und jetzt – einfach mal abschalten!“

Schlagworte

Empfehlung der Redaktion