Neue Personalie: Digitalministerin für Bayern

Veröffentlicht am 23.11.2018

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Judith Gerlach | Pressefoto: Rolf Poss. Ausschnitt bearbeitet
Nach der bayerischen Landtagswahl baute Ministerpräsident Markus Söder seine CSU-Regierungsmannschaft kräftig um. Entstanden ist ein jüngeres Kabinett mit vielen neuen Gesichtern. Eines davon gehört Judith Gerlach. Mit ihr hat Bayern als erstes Bundesland eine Digitalministerin. Die Bayerische Staatsregierung setzt auf Erneuerung und schlägt einen anderen Weg ein als die Bundesregierung, die sich gegen ein eigenständiges Digitalressort entschieden hatte.

Eine Menge Aufbauarbeit

Neues Ministerium und neue Ministerin. Grund genug zu fragen, wer genau Judith Gerlach eigentlich ist und welche Aufgaben auf ihr Ministerium zukommen. Seit fünf Jahren sitzt die gelernte Rechtsanwältin im Bayerischen Landtag. Mit gerade einmal 33 Jahren gehört sie zu den personellen Überraschungen im Kabinett Söder II. Als geborener „Digital-Native“ wird Gerlach schon jetzt als Ministerin des Generationenwandels betrachtet. Ihr Ministerium ist bisher aber eher Fiktion als Fakt. Denn aktuell stehen weder die Büroräume, noch das komplette Team des neuen Digitalministeriums. Es ist also noch eine Menge Aufbauarbeit zu leisten. Da heißt es eigentlich anpacken.

Kampf um die Kompetenz

Stattdessen gibt es bereits Diskussionen über die Zuständigkeiten des neuen Ressorts. So liegt das Thema Breitbandausbau noch immer im Finanzministerium, Mobilfunkangelegenheiten im Ministerium für Wirtschaft und die digitale Bildung ist weiterhin unter der Obhut des Kultusministeriums. Bleibt denn da etwas für das Digitalministerium übrig? Gerlach selbst lässt sich auf die Debatte nicht ein und setzt vielmehr auf ein Miteinander:

„Die verschiedenen Ministerien möchte ich zu Partnern und Verbündeten machen“,

wie sie der Augsburger Allgemeinen berichtete. Die Aufgabe des Digitalministeriums sei es, sich um die Entwicklung und Bündelung strategischer Ansätze zu kümmern und die Arbeit aller anderen Ministerien im Bereich Digitalisierung zu koordinieren.

Auf in neue Gefilde

Im Parlament hat Gerlach mit dem Thema Digitales bislang eher wenig zu tun gehabt. Sie saß im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jugend, Familie und Integration sowie im Ausschuss für Bundes- und Europa-Angelegenheiten. Auch in Sachen Social Media, wurde der neuen Digitalministerin Nachholbedarf attestiert. Auf Anraten von CSU-Parteifreundin Dorothee Bär eröffnete Gerlach erst im August ein Instagram-Profil und kommentierte bei Facebook: „Die DigiDoro hat mich erwischt…“, schreibt sie.

„Bisher war ich noch nicht auf Instagram. Nun findet ihr mich unter judith_gerlach_mdl. Der Wunsch der Staatsministerin für Digitalisierung ist mir natürlich Befehl.“

Seit ihrem Amtsantritt als Minister am 12. November wurden Gerlachs Facebook-Posts zunehmend politischer: Was vor einigen Monaten noch der Schnappschuss vom Sahne-Eisbecher, dem Halloween-Kürbis oder der eigenen Kinder war, ist jetzt die Kabinettssitzung. Seit neustem ist die Ministerin auch unter @gerlach_judith bei Twitter aktiv. Judith Gerlach will aber auch jenseits der Social Media mit den Menschen in Kontakt bleiben und erklärte in einem Interview mit der Münchner Abendzeitung:

„Natürlich ist es wichtig, auch in den vielen sozialen Medien zu sein. Aber Kommunikation funktioniert nicht nur digital.“

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