Hessen: Kristina Sinemus neue Digitalministerin

Pressefoto Hessischer Landtag | Wiesbadener Stadtschloss | Foto: H. Heibel
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Veröffentlicht am 24.01.2019

Ministerin für Digitales, Dorothee Bär. Dann richtete Bayern der Digitalisierung im November letzten Jahres ein eigenständiges Ministerium ein. Neue bayerische Staatsministerin für Digitales wurde Judith Gerlach. Letzten Freitag zog die neue Landesregierung in Hessen nach. Das neuvereidigte Kabinett erhielt mit der parteilosen Kristina Sinemus eine neue Ministerin für Digitales und Entwicklung.

Vom Lehramt zur Industrie und Handelskammer  

Pressefoto Hessischer Landtag | Wiesbadener Stadtschloss | Foto: H. Heibel

Die Digitalisierung ist omnipräsent in unserem Alltag. Langsam aber sicher findet sie nun auch ihren Platz an den Kabinettstischen in Deutschland. Zuerst erhielt der Bund im März 2018 eine neue Für Prof. Dr. Kristina Sinemus ist es nicht ungewöhnlich „die erste“ zu sein. Vor nicht einmal fünf Jahren wurde sie als erste Frau in Hessen an die Spitze einer Industrie und Handelskammer gewählt. Begonnen hat die gebürtige Darmstädterin als Lehramtsstudentin, promovierte Mitte der Neunziger dann in Biologie an der Technischen Hochschule Darmstadt. 1998 wurde sie geschäftsführende Gesellschafterin bei der neugegründeten Genius GmbH, einer Agentur für Wissenschaftskommunikation. Seit acht Jahren ist sie zudem Professorin im Fachbereich Public Affairs an der Quadriga Hochschule Berlin. Im letzten Jahr wurde sie dann zur Landesvorsitzenden des Wirtschaftsrates der CDU in Hessen gewählt.

Den ersten Schritt in Richtung Landesregierung trat Sinemus ebenfalls im vergangenen Jahr. Noch vor der Landtagswahl berief Ministerpräsident Volker Bouffier sie im September 2018 in den „Rat für Digitalethik“. Sinemus betonte nach ihrer Berufung in den Rat:

„Es ist wichtig, dass Digitalisierungsprozesse immer auch unsere Wert- und Moralvorstellungen berücksichtigen. Erst dann nehmen wir die digitalen Möglichkeiten als Chance und nicht als Bedrohung wahr.“

Digitalpolitische Orientierung

Worauf genau die neue Ministerin ihren Fokus legen wird, ist noch nicht klar. Als Präsidentin der IHK Darmstadt betonte Sinemus schon 2017 bei der erfolgreichen Bewerbung Darmstadts beim Bitkom-Wettbewerb „Digitale Stadt“ die Chancen der Digitalisierung für die Wirtschaft und die Vorreiterrolle der Region in Sachen Cybersecurity.

„Wir [die IHK Darmstadt] sind deswegen Unterstützer, weil wir überzeugt sind, dass wir eigentlich das heimliche Silicon Valley Europas sind.“

Im Koalitionsvertrag verspricht die neue hessische Regierung schon einmal eine Milliarde Euro für eine „Digitalisierungsoffensive“. Diese soll dabei helfen, Hessen bis 2025 „flächendeckend mit gigabitfähigen Infrastrukturen“ zu versorgen. Start-ups und junge Unternehmen mit digitalem Fokus sollen verstärkt unterstützt werden und ein „Hessischer Digitalpakt“ für Schulen und Hochschulen, soll die Digitalisierung auch in der hessischen Bildung voranbringen.

Social-Media-Auftritt noch ausbaufähig

Worin Kristina Sinemus ihren Digitalminister-Kolleginnen noch nachsteht, ist ein Auftritt in den bekannten Social-Media-Kanälen. Allerdings nahm die Social-Media-Aktivität ihres bayerischen Pendants auch erst nach Ernennung zur Ministerin richtig Fahrt auf. Noch im August 2018 postete Judith Gerlach auf Facebook „die DigiDoro“ hätte sie erwischt und richtete sich daraufhin ein Instagram Account ein. Mal sehen, wie lange es dauert, bis die neue hessische Digitalministerin eine Social-Media-Anfrage von Dorothee Bär bekommt.

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