So twittern Politiker: Gesche Joost

Veröffentlicht am 16.09.2013

Im Mai wurde Gesche Joost als Mitglied des Kompetenzteams von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück für den Bereich Vernetzte Gesellschaft und Netzpolitik vorgestellt. Anfänglich hatte das Steinbrück-Team noch Probleme mit der korrekten Schreibweise ihres Namens, doch dann war die Begeisterung über die junge und dynamische Expertin recht groß, die bisher als Professorin für Designforschung an der Universität der Künste in Berlin arbeitete.

Als Netzpolitikerin pflegt sie ihren Twitter-Account

JoostIn einem ihrer ersten Interviews noch im selben Monat fand sie es „amüsant“, an der Anzahl ihrer Tweets gemessen zu werden – kein Wunder, denn sie nutzte das Netzwerk so gut wie gar nicht. Inzwischen schreibt sie über ihren Twitter-Account durchschnittlich 4 Tweets am Tag und hat etwa 2.800 Follower – noch im Mai waren es nur rund 350 Follower. Seitdem kommen im Schnitt täglich neun Twitter-Nutzer hinzu, die ihr folgen. Vor allem in der aktuellen Wahlkampfphase rattert der Account und wird mit Links und Hinweisen über Berichterstattung, Veranstaltungen und Tätigkeiten des SPD-Wahlkampfteams gefüttert.

Inhaltlicher Schwerpunkt auf SPD und Netzpolitik

Grundsätzlich informiert „Gesche“ bei Twitter über SPD-Aktivitäten im Wahlkampf und setzt vor allem auf die Verbreitung von Meinungen – meist entweder Kritik an der derzeitigen Regierungskoalition oder Lob für sozialdemokratische Erfolge. Es kann sich bei ihren Tweets mal um einen Hinweis auf einen Wahlkampf-Rap handeln, um die neuesten Umfragewerte der Partei oder um einen Veranstaltungshinweis in eigener Sache. Dabei retweetet sie nicht nur Parteikollegen, sondern auch mal die Konkurrenz und beteiligte sich äußerst rege und mit angemessener Parteinahme an der #tvduell-Debatte. Die kürzlich gesendete ARD-Wahlarena hingegen war ihr nur einen Retweet wert.

Der Ton bleibt sachlich und themenbezogen

Entsprechend ihrer ausgewählten Kernkompetenz äußert sie sich hauptsächlich zu digitalen Themen und tut dies mit deutlichen Worten. Wenn sie in einem Tweet auf einen Artikel verweist, lässt sie sich auch durchaus auf eine inhaltliche Diskussion mit anderen Nutzern ein. Persönliches erfährt man nicht, nur ab und zu bedankt sie sich bei Helfern oder lädt ihre Leser ein, bei der 150-Jahre-Geburtstagsfeier der SPD vorbeizuschauen.

Fazit

Als prominentes Mitglied des Kompetenzteams hat sie sich daran gewöhnt, Twitter zu nutzen und macht den Eindruck als genieße sie den Austausch. Nachdem sie vor ihrer Nominierung kaum twitterte, weiß sie inzwischen Twitter als Kommunikationsmittel insbesondere zur Verbreitung der eigenen Angelegenheiten anzuwenden. Die vielen Retweets und Replys zeigen, dass sie das Netzwerk nicht als Einbahnstraße versteht. Angesichts ihrer Twitter-Karriere, die hauptsächlich ihrer Beteiligung an Steinbrücks Expertenteam im Vorfeld des Wahlkampfs zu verdanken ist, stellt sich die spannende Frage, wie aktiv ihr Account fortgeführt wird, falls die SPD Oppositionsfraktion wird?

Hier finden Sie die komplette Serie “So twittern Politiker”.

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